Sonst nichts. Dieser kurze Text wird ständig inbrünstig auf die Melodie von Heil dir im Siegerkranz (oder, was das Gleiche ist, der englischen Nationalhymne) wiederholt.
Wer jetzt probeweise mitsingt, wird feststellen, dass die dritte Wiederholung aber aus Gründen des Versmaßes nicht Kierenzer Biereviez, sondern nur Kierenzer Viez lauten kann. Der Text der zweiten Strophe lautet: Suu waor sei Leewen no neist! (So war noch niemals im Leben etwas!).
Diese Hymne eignet sich insbesondere zum Vortrag mit einem Männerchor zu später Stunde. Dem Vernehmen nach wurde sie auch schon einmal von den Sängern des Chores Concordia Kürenz zu Ehren des Papstes auf dem Petersplatz in Rom vorgetragen, sehr zum Wohlgefallen des Heiligen Vaters.
Bekannt und beliebt ist auch der Chor mit dem kurzen Text: Aom Daoren öss enn Lai geroddscht (Am Dach ist eine Schieferplatte gerutscht), zweite Strophe: Ömm Keller öss e Roor geplatzt (die Übersetzung erübrigt sich) auf die Melodie: Das Wandern ist des Müllers Lust.
Wenn jemand beglückwünscht wird - nehmen wir einmal an, es sei ein Mann namens Peter - dann kann das musikalisch geschehen mit dem Ständchen Dem Pidder noch ein Trullala! Die zweite Strophe, die lautet: U wenn e fräggt vir Raoserei! (und wenn er vor Ärger sein Leben lässt!), mag aber nicht jeder hören.
Ein bewährter Abschieds-Choral bedient sich des russischen, von den Donkosaken bekannt gemachten Liedes namens Abendglocken und hat den Text: Mir gie wei hämm, mir haonn de Flämm. (Wir gehen nun nach Hause, wir haben keine Lust mehr). Besonders authentisch russisch klingt es, wenn auf hämm und Flämm die Sänger die Unterlippe mit dem Zeigefinger zupfen, um den Klang der Balalaika zu imitieren.
Zugegeben, an Kölsches Liedgut kommen wir Trierer nicht heran.
Die besten Kolumnen von Horst Schmitt und Josef Marx sind in dem Buch "Milljunen Leit - mindestens drei" nachzulesen, das im Trierer Verlag Michael Weyand erschienen ist. Das Buch ist für 11,95 im Trierer Handel erhältlich und im Internet unter