Wo samstags Schulpflicht herrscht

"Der tut nichts!" Wer das von seinem Hund behaupten will, sollte mit ihm regelmäßig zur Hundeschule gehen. Katrin Grimme erzählt, warum sie Mitglied im Pinscher-Schnauzer-Klub (PSK) ist.

 Katrin Grimme mit ihren Hunden Baldo und Laila in ihrem Garten in Pellingen. TV-Foto: Karin Pütz

Katrin Grimme mit ihren Hunden Baldo und Laila in ihrem Garten in Pellingen. TV-Foto: Karin Pütz

Mein Mann und ich haben unseren Baldo vor gut drei Jahren aus einem Luxemburger Tierheim zu uns nach Hause geholt. Damals war uns klar, dass wir noch viel mit dem lebhaften Mix aus Dobermann und Berner Sennenhund arbeiten müssen, um einen gesellschaftsfähigen Hund zu bekommen. Er war völlig unerzogen und unsicher. Spielen war ihm ganz fremd, auch auf Kommandos zu hören. Dabei war er schon fast anderthalb Jahre alt.
TV-Serie Mein Verein


Auf der Suche nach einer Hundeschule, in der die Tiere durch den Kontakt mit anderen Hunden sozialisiert und mit Unterstützung von erfahrenen Sportwarten erzogen werden, sind wir dann auf den Pinscher-Schnauzer-Klub gestoßen. Und wir haben einfach mal auf der Übungsanlage in Mariahof vorbeigeschaut. Die Leute dort gefielen uns gleich, die Chemie stimmte einfach. Zum Glück werden dort nicht nur, wie der Name vermuten lassen könnte, Besitzer von Pinschern und Schnauzern zugelassen. Jeder, der seinem Hund - egal welche Rasse- gute Erziehung angedeihen lassen möchte, ist willkommen. Auch die Trainingszeiten an den Samstagen sind für Berufstätige ideal.
Inzwischen haben wir uns noch einen zweiten Hund angeschafft. Laila ist eine reinrassige slowenische Schwarzwildbracke und geht natürlich auch mit zur Schule. Während die Hunde lernen, sich untereinander zu vertragen, können wir als Besitzer viel über moderne Hundeerziehung erfahren. Sie basiert auf Vertrauen und nicht mehr auf Brechen des Willens und Bestrafung, wie das früher leider üblich war.
Mittlerweile sind aus unseren ,Kindern\' Baldo und Laila gut erzogene und auch sehr wachsame Hunde geworden, die uns jederzeit gegen Eindringlinge verteidigen würden. Aber auch zu Hause führe ich mit ihnen täglich die Kommandos durch, damit sich keine Nachlässigkeiten einschleichen. Fast immer ist der Hundehalter schuld am Fehlverhalten seines Hundes. Fertig ist man mit der Hundeerziehung auch nach bestandener Begleithundeprüfung aber nie.
Neben dem Training samstags werden vom Verein auch zwei bis drei Mal im Jahr Wanderungen mit anschließendem Essen veranstaltet. Leider mangelt es, wie in vielen Vereinen, an Nachwuchs. Ich würde mir wünschen, dass auch jüngere Leute mit ihren Hunden den Weg in den Club finden. Denn bis zum Satz ,Der tut nichts\' kann es ein weiter Weg sein."
Aufgezeichnet von Karin Pütz
In unserer TV-Serie "Mein Verein" lassen wir Sie, liebe Leserinnen und Leser, zu Wort kommen. Jeden Mittwoch stellen wir einen Verein aus der Perspektive eines Mitglieds vor. Dazu gibt es die wichtigsten Daten in Kurzform. Sie wollen Ihren Verein vorstellen? Schreiben Sie uns eine E-Mail an trier@volksfreund.de
Extra

Der Pinscher-Schnauzer-Klub 1895 (PSK) Trier gehört zu einer von vielen Landes- und Ortsgruppen, die dem PSK mit Sitz in Köln angeschlossen sind. Die Ortsgruppe Trier wurde 1949 gegründet und hat mehr als 50 Mitglieder. Erster Vorsitzender ist Jörg Steinmetz. Unter der Betreuung von drei Sportwarten werden neben der Begleithundeausbildung Kurse für die Alltagstauglichkeit und professionelle Hundeerziehung angeboten. Außerdem gibt es eine Welpenschule, Unterordnungstraining und Fun-Agility. Bei dieser Sportart trainieren die Hunde ihre Fitness und Geschicklichkeit in einem Hindernisparcours. Treffpunkt ist jeden Samstagnachmittag auf dem Übungsgelände Mariahof, Richtung Brubacher Hof. Weitere Infos auf der Homepage www.psk-trier.de kapExtra

Der Tag des Hundes wurde im Jahr 2010 vom Verband für das Deutsche Hundewesen eingeführt. Bundesweit gibt es jeweils am 8. und 9. Juni Aktionen rund um das Thema Hund. Auch der Pinscher-Schnauzer-Klub lädt Interessierte am Samstag, 8. Juni, ab 11.30 Uhr auf das Übungsgelände Mariahof (Richtung Brubacher Hof) ein. Dort werden verschiedene Aktivitäten angeboten, etwa ein Hundewettrennen (13 Uhr) oder die Vorführung der Arbeit eines Rettungshundes (15 Uhr). Weitere Infos: www.psk-trier.de Auch beim Verein Hundefreunde Konz und Umgebung 1950 wird am Sonntag, 9. Juni, ab 12 Uhr auf dem Trainingsplatz in Konz-Könen ein vielfältiges Programm geboten. Hunde können Agility-Geräte ausprobieren, zudem stellt das Tierheim Trier einige seiner Schützlinge vor, die an künftige Hundebesitzer vermittelt werden können. Weitere Infos unter: www.vdh-konz.de kap

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