Wochenlanger Kampf um jede Szene

Die Karl-May-Freunde Pluwig sehen gut vorbereitet der ersten Festspiel-Vorstellung 2009 entgegen. Nach der großen Schlussprobe am Sonntag findet am heutigen Dienstag, 7. Juli, vor eingeladenem Publikum die Generalprobe statt. Gezeigt wird "Der Sohn des Bärenjägers", eine Karl-May-Geschichte mit viel Dramatik und Kampf, aber auch mit humoresken Szenen.

Pluwig. Kostümierte Darsteller aller Altersstufen, Pferde, Waffen und dazwischen die konzentrierte Stimme von Regisseur Konni Wysocki, der vom Rande der riesigen Freilichtbühne über Funkmikrofon eine Szene korrigiert: Der unvorbereitete Besucher könnte denken, auf dem Set eines Western-Spielfilms gelandet zu sein.

Doch es sind die Karl-May-Freunde Pluwig, die im ehemaligen Steinbruchgelände bei Pluwigerhammer "Den Sohn des Bärenjägers" für die Live-Aufführung "bühnenreif" machen. Rund um die beiden Hauptdarsteller Reinhold Schomer alias Winnetou und Erwin Jünker als Old Shatterhand scharen sich rund 100 Darstellerinnen und Darsteller. Wer von den Mitwirkenden in einer Nebenrolle eine der bekannten Karl-May-Figuren verkörpern will, muss als Grundvoraussetzung reiten können - und dies richtig und im Galopp. Zahlreiche Komparsen zu Fuß sorgen als Indianervolk oder als US-Siedler für das richtige Wildwest-Flair.

Rund 30 Pferde sind im Einsatz, aber auch viel Technik. Ein Dutzend Helferinnen und Helfer sorgt hinter der Bühne für Maske, Perücken, Kostüm, Beschallung und Beleuchtung. Weitere Helfer an den Aufführungstagen sind die Feuerwehr Pluwig und der MHD Trier-Irsch. Bei der Schlussprobe am Sonntagabend lassen es die Pyrotechniker Conny Faißt und Michel Oberhausen erstmals mit Schwarzpulver, Minen und aufflammendem Mehlstaub so richtig krachen, wenn die überwältigten Banditen in der Schlussszene von einer gewaltigen Vulkaneruption verschlungen werden. Ebenso spektakulär in Rauch und Flammen endet die Farm der Familie Baumann, nachdem sie Bandenboss Brake mit seinen Leuten überfallen und dabei Frau und Tochter des alten Baumann gemeuchelt hat.

Seit April war an der rund zweistündigen Aufführung gearbeitet worden. Nachdem Regisseur Wysocki am Nachmittag den letzten Feinschliff in die Szenen gebracht hat, sind die Darsteller bei der Schlussprobe am Abend erstmals "sich selbst überlassen". Die neue Zuschauertribühne mit 1285 Sitzplätzen ist noch fast leer, nur Angehörige der Akteure begutachten die Arbeit der vergangenen Wochen. Dialoge und Handlungsabläufe sitzen. Viel Spaß bereitet die Wild-West-Einführungshandlung mit Banküberfall, Saloon und einer krachenden Kanone. Nur mit der Nebeltechnik bei den "explosiven" Szenen habert es noch. Abhilfe ist geplant.

Extra Insgesamt rund 14 000 Besucher werden in diesem Jahr erwartet. Vorsitzender Ernst Witz weist daher auf eine Zusatzveranstaltung am 23. Juli hin. Die Karten sind im Vorverkauf erhältlich bei Haarvitrine Thonet (neben C&A) in Trier und bei der Provinzialversicherung Haag in Pluwig. Noch Einzelkarten für verschiedene Termine gibt es unter www.karl-may-freunde.de. Zur heutigen Aufführung wird die K 63 zwischen Pluwigerhammer und Einmündung K 64 ab 12 Uhr bis Mittwoch 12 Uhr als Parkplatz benötigt und gesperrt. (f.k.)

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