Dichtes Gedrängel auf dem FH-Sommerfest ist nichts Ungewöhnliches. In diesem Jahr gab es dieses aber schon zu früher Stunde, und zwar vor 21 Uhr. Der Grund: die Fußball-EM. Hunderte von Menschen nutzten die angenehmen Abendtemperaturen, um sich das an diesem Abend anstehende Spiel Kroatien gegen Frankreich auf der Großleinwand im Ex-Haus anzuschauen. Die Sympathien der Gäste galten dem Außenseiter Kroatien. Dementsprechend laut der Jubel, als die Kroaten erst ausglichen und dann die Führung erzielten. Dass das Spiel letztendlich unentschieden ausging, störte dann aber doch keinen. Es gab Wichtigeres: zum Beispiel die verlockend duftenden Bratwürste oder das kühle Bier, das die einzelnen Fachbereiche an verschiedenen Ständen anboten. Neben dieser typischen Party-Kost gab es exzentrische Kombinationen wie "Wodka und Waffeln." Und auch für unterschiedlichenMusik-Geschmack war gesorgt: Während die "Incapable Distillers" einige der Besucher im Balkensaal mit ihrem Rock´n´Brass live begeisterten, brachten "Tempo 90" im kleinen Exil eine Handvoll Raver mit ihrem Nuskool-Breakz Jungle bei hypnotisierendem Licht zum Schwitzen. Gemäßigtere Beats boten Vali und KaWe im großen Exil, wo sich viele Tanzbegeisterte austobten. Dennoch: An diesem warmen Abend fand die wahre Party auf dem Innenhof statt, wo sich bis spät in die Nacht die meisten der etwa 1500 Gäste aufhielten. Germanistik-Student Oliver freute sich, dass er hier viele alte Bekannte wieder getroffen hat. Dazu ein Lob an die Organisatoren: "In den Innenräumen kann man zu ganz unterschiedlicher Musik tanzen, draußen in Ruhe sein Bier trinken und Leute treffen. Eine tolle Mischung." Kommilitonin Hedwig Serwas hingegen findet es schade, dass das Sommerfest der FH umziehen musste. "Die Atmosphäre am Schneidershof war immer besonders gewesen. In diesem Jahr ist das Sommerfest einfach nur eine von vielen Ex-Haus-Parties."