Wohlfühl-Momente auf der Höhe

TARFORST. (rm.) Seit knapp einem Jahr wohnt die Familie Bartmann in der Januarius-Zick-Straße. Gundolf Bartmann (44) leitet seit Januar 2004 als Forstdirektor das neugebildete Forstamt Trier; Ursula (45), Lehrerin, besucht derzeit den Jahreskursus zur Stadtführerin und kümmert sich um die drei Töchter Eva-Marie (16), Carolin (13) und Leonie (9). Für den TV berichten die Neubürger in einem Gastbeitrag über das Leben auf dem Trimmelter Hof.

Natur und Kultur, städtisches Leben mit einer intakten Umweltbeziehung verbinden, das suchten wir als gebürtige Eifeler, die nach ihren Studien zunächst 14 Jahre in Mainz und dann drei Jahre auf dem Land im Nahetal lebten. Als wir ab Sommer 2003 wussten, dass Trier unsere neue Heimat werden soll, stand nicht nur die Frage nach einer bedürfnisgerechten Wohnungsausstattung für die fünfköpfige Familie im Vordergrund. Noch wichtiger war für uns die richtige Umgebung. Kopf, Herz und Bauch sollten entscheiden.Stadtbusse im Zehn-Minuten-Takt

Nah der City - aber nicht im Lärm und Klima der Innenstadt; selbstverständlich beste Bus- und Verkehrsanbindungen; viel frische Luft, Natur und Landschaft - aber bitte kein lebloses Wohndorf in der Pampa; auch Geschäfte, Ärzte und Dienstleistungen um die Ecke; breite Freizeit- und Sportangebote in fußläufiger oder zumindest mit dem Fahrrad zu bewältigender Entfernung; dann bitte noch 'ne Kneipe, Pizzeria oder Straußwirtschaft um die Ecke; vielleicht ein schönes Heim in einer gewachsenen, gepflegten Wohngegend, wo Jung und Alt, Familie und Singles bunt zusammenleben, garniert mit einer aktiven kirchlichen Gemeinde, die uns aufnehmen will. Aus unserer Newcomer-Sicht gab es tatsächlich einen Stadtteil, der diese knifflige Wunschkombination in Trier tatsächlich fast perfekt erfüllen kann: Tarforst und die Wohngebiete in und um den Trimmelter Hof. Seit fast einem Jahr wohnen wir jetzt in der Januarius-Zick-Straße - und fühlen uns sehr wohl. Die Tarforster Höhe mit dem wunderschönen Panorama-Ausblick auf den Meulenwald, die Stadt, das Moseltal, den Mattheiser Wald, den Osburger Hochwald oder das Ruwertal. Vor der Haustür finden nicht die Eltern, sondern auch Hund Arras, Pferd Gipsy und damit auch die Kinder das gesuchte, bewegungsreiche Naturerlebnis. Im Zehn-Minuten-Takt erreicht man mit dem Stadtbus in weniger als einer Viertelstunde - über die schönste Einfahrtsstraße Triers an den Olewiger Weinbergen und den Baudenkmälern vorbei - das vielfältige Angebot des Zentrums. Sehr bereichernd empfinden wir auch die Nachbarschaft der Universität, sorgt sie doch für junges Leben in den Wohngebieten und hält interessante Veranstaltungsangebote auch für jedermann bereit. Bleibt zu hoffen, dass die Uni-Einkaufspassage "Im Treff" mit ihrem multikulturellen Flair wieder stärker genutzt wird und die Konkurrenz durch das neue komfortable Einkaufszentrum für dieses Kleinod nicht irgendwann einmal das Aus bedeutet. Das neue, zum Einkaufen gut geeignete Dienstleistungszentrum an der Kohlenstraße verfügt über eine futuristisch anmutende Bank und über einen tristen großstädtisch versiegelten Platz, der sich - so gestaltet - bestimmt nicht zu einem gemütlichen Ortszentrum der Neubaugebiete entwickeln wird. Da wurden Wohlfühl-Momente dem Hang zur Repräsentation und Zweckmäßigkeit geopfert. In unserem Stadtteil bietet das umfangreiche Angebot der vielen Vereine mit ihren guten Sport- und Freizeitstätten fast alle Möglichkeiten für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren. So konnte selbst unser Familienpferd Gipsy im nahen Westernreitstall Bodenhof eine schöne, gut behütete neue Heimat finden.Gemütliche Gaststätten für den Porz Viez

Einen besonderen Hinweis sind die gemütlichen Alt-Tarforster Gaststätten mit ihrem exzellenten Preis-Leistungs-Verhältnis wert. Wer sie noch nicht kennen sollte, macht sich am Besten zu Fuß aus der Stadt über den Petrisberg und das Avelsbacher Tal auf den Weg, um nach ausgiebiger Stärkung bei Viez, Wein und lokalen kulinarischen Spezialitäten bequem und gefahrlos per Bus wieder die Stadt zu erreichen. Sicher profitiert unser Stadtteil als Entwicklungsgebiet für Bauland von Investitionen der Stadt auch hinsichtlich der Straßen- und Infrastrukturqualität. Als Neubürger empfindet man jedoch die Straßenqualität und -gestaltung in vielen Stadtteilen Triers schlicht als denkbar schlechte Visitenkarte einer Kulturstadt. In Tarforst kann man Wohnruhe finden und auch einmal in die dann positive Anonymität eines großen Siedlungsbereiches abtauchen. Wer will, findet auch die Gesellschaft netter Nachbarn sehr unterschiedlicher Herkunft und Bildungsschicht, Kontakt mit Kindern und Senioren und die Gemeinschaft in einer weltoffenen Pfarrei oder im regen Vereinsleben.

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