Wohnbaukredite steigern das Plus unterm Strich

Trier · Trotz weiterhin niedrigem Leitzins verzeichnet die Sparkasse Trier im vergangenen Geschäftsjahr ein Plus von 3,1 Prozent in der Bilanzsumme. Den größten Posten macht darin das Kreditgeschäft aus. Auch das Einlagenvolumen von Privatkunden stieg gegenüber dem Vorjahr um knapp vier Prozent.

 Peter Späth, Günther Passek und Remigius Kühnen (von links) sind mit dem Sparkassen-Geschäftsjahr 2014 sehr zufrieden. Erstmals liegt die Bilanzsumme über vier Millarden Euro. TV-Foto: Friedemann Vetter

Peter Späth, Günther Passek und Remigius Kühnen (von links) sind mit dem Sparkassen-Geschäftsjahr 2014 sehr zufrieden. Erstmals liegt die Bilanzsumme über vier Millarden Euro. TV-Foto: Friedemann Vetter

Trier. "Wir sind stolz auf dieses Ergebnis", verkündet Remigius Kühnen, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Trier, zur Jahresbilanz 2014. Zum ersten Mal liegt die Bilanzsumme (siehe Extra) über vier Milliarden Euro - ein Plus von rund 122 Millionen Euro (3,1 Prozent) gegenüber dem Vorjahr. Dass die Bilanz trotz niedrigen Leitzinses gesteigert werden konnte, liegt einerseits an einem Wachstum im Kreditgeschäft und andererseits an einem größeren Sparvolumen vor allem der Privatkunden.
Das Kreditgeschäft macht rund 85 Prozent der Bilanzsumme aus (3,45 Milliarden Euro). Den größten Anteil an dem Plus von 103 Millionen Euro machten die Kreditnachfragen von Privatpersonen aus. Sie stiegen um 74 Millionen Euro auf rund 1,66 Milliarden Euro. Bei den öffentlichen Haushalten war hingegen ein Rückgang von zehn Millionen Euro zu verzeichnen.
Privatkunden sparen mehr


Unter das Kreditgeschäft fällt auch die Finanzierung des Wohnungsbau. Hier fuhr die Sparkasse Trier 2014 "ein absolutes Spitzengeschäft" ein, wie der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Günther Passek sagt. An dem Plus von 12,4 Prozent ist insbesondere der gewerbliche Wohnungsbau beteiligt - im Gegensatz zu den Vorjahren, als der private Wohnungsbau im Vordergund stand. Eine Entwicklung, die sich in den nächsten Jahren wieder umkehren werde, wenn die neuen Wohnungen verkauft würden, so Passek.
Trotz niedriger Zinsen und einer allgemeinen Spar-Aversion insbesondere unter den jungen Kunden verbuchte die Sparkasse im Geschäftsjahr 2014 ein Einlagenplus von 65 Millionen Euro. Anders als im Vorjahr sei diese Zunahme vor allem den privaten Sparern zu verdanken, erklärt Vorstand Peter Späth. Ihre Einlagen stiegen um knapp vier Prozent. Rückgänge gab es hingegen bei den Unternehmen.
Die vier Stiftungen der Sparkasse haben 2014 Projekte im Geschäftsgebiet mit insgesamt 3,3 Millionen Euro gefördert. Das Kapital der Stiftung "Partner für Schulen in Trier und im Landkreis Trier-Saarburg" wurde um eine Millionen Euro aufgestockt.
Für 2015 rechnet Passek, der Kühnen ab dem 1. April als Vorstandsvorsitzenden ablöst, mit einem ähnlich herausfordernden Jahr. Man setze auf ein "reges Kreditgeschäft" und wolle insbesondere junge Sparer zur Vermögensbildung animieren: "2015 wird nicht langweilig."
Die Sparkasse Trier ist mit 937 Mitarbeitern in 67 Filialen einer der größten Arbeitgeber der Region und verwaltet rund 437 000 Konten. cli
Extra

Die Bilanzsumme ist der wichtigste Maßstab für die Größe einer Bank. Sie ergibt sich aus der Summe aller Aktiva (zum Beispiel Kredite oder Barreserven also die Verwendung der Finanzmittel) oder aller Passiva (Refinanzierungsmaßnahmen durch Kundeneinlagen wie Fonds oder Sparvermögen). Beide Summen müssen gleich groß sein. cli

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