Wollen Trägerschaft übernehmen

TRIER. (red) Das Land Rheinland-Pfalz plant im Rahmen des Interventionsprojektes gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen die Einrichtung weiterer Interventionsstellen.

In ihrer Eigenschaft als Fachstellen zur Thematik Gewalt gegen Frauen setzen sich das autonome Frauenhaus und der Notruf mit Nachdruck dafür ein, dass eine solche Stelle auch nach Trier kommt, und gleichzeitig werden sie sich gemeinsam um deren Trägerschaft bewerben. Die Hauptaufgabe der Interventionsstelle wird darin liegen, betroffene Frauen zu unterstützen, die zivilrechtlichen Möglichkeiten, des neuen Gewaltschutzgesetzes zu nutzen, um ihre Situation zu verändern. Das neue Gesetz bestimmt: "Nicht die Frauen müssen gehen, sondern die Täter". Flankierend dazu gibt das gerade in Kraft getretene rheinland-pfälzische Polizei- und Ordnungsbehördengesetz der Polizei die Möglichkeit, bei Misshandlungen und Gewalt die Täter bis zu zehn Tagen aus der Wohnung zu verweisen und ihnen zu verbieten, mit dem Opfer in Kontakt zu treten. In dieser Zeit nimmt die Interventionsstelle in Kooperation mit der Polizei von sich aus (pro-aktiver Ansatz) Kontakt mit den betroffenen Frauen auf - vorausgesetzt, dass diese damit einverstanden sind. Die Mitarbeiterinnen der Interventionsstelle informieren die Frauen über ihre rechtlichen Möglichkeiten, unterstützen sie bei ihrer Entscheidung, was nun zu tun ist und helfen gegebenenfalls bei der Stellung von Anträgen nach dem Gewaltschutzgesetz. Die Einrichtung von Interventionsstellen ist damit eine wichtige Maßnahme zur Umsetzung des Gewaltschutzgesetzes. Insgesamt sind sie ein wesentlicher Baustein für einen effektiven und dauerhaften Schutz von Frauen vor Gewalt. Für Notruf und Frauenhaus würde die Einrichtung einer Interventionsstelle in Trier eine große Verbesserung des Hilfesystems für Frauen bedeuten.

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