"Wolli, dau woars quant"

TRIER. Mit herzlichen Worten wurde der scheidende Direktor des Auguste-Viktoria-Gymnasiums (AVG), Wolfgang Hallet, am Freitag verabschiedet. Er ist einem Ruf auf eine C 4-Professur an der Justus-Liebig-Universität in Gießen gefolgt.

 Mit einer Schultüte verabschiedete Schülersprecher Kai Freudenreich AVG-Direktor Wolfgang Hallet. Nun leitet Bernhard Hügle (rechts) das Gymnasium kommisarisch, Stellvertreterin ist Hanne Kuhfuß.Foto: Gabriela Böhm

Mit einer Schultüte verabschiedete Schülersprecher Kai Freudenreich AVG-Direktor Wolfgang Hallet. Nun leitet Bernhard Hügle (rechts) das Gymnasium kommisarisch, Stellvertreterin ist Hanne Kuhfuß.Foto: Gabriela Böhm

Die Verabschiedung sei emotionaler ausgefallen, als er es sich selbst eigentlich zugestehen wollte, sagte Hallet in seinem Abschiedswort. "Ich glaube nicht, dass es viele Schulen gibt, an denen es einem Schulleiter besser gehen kann als am AVG", lobte er sowohl das Kollegium als auch Eltern und Schüler für Teamfähigkeit. Keinen Tag habe er bereut, dass er vor sieben Jahren die Aufgabe des Schulleiters übernommen habe. Er hoffe auf Verständnis für die persönliche und berufliche Entscheidung, dem Ruf nach Gießen gefolgt zu sein. Derzeit laufen die Vorbereitungen mit Hochdruck, am AVG, einer Unesco-Projekt-Schule mit bilingualem Zug und Schwerpunkt Mathematik-Informatik-Naturwissenschaften, zu Beginn des nächsten Schuljahres einen Zweig zur Hochbegabtenförderung einzurichten. Die Stelle des AVG-Leiters wird in Kürze ausgeschrieben. Dem Vernehmen nach soll die Position möglichst bald besetzt werden. Bernhard Hügle, der das Gymnasium kommissarisch leitet, wies am Rande der Verabschiedung ausdrücklich darauf hin, dass das Ausscheiden Hallets keinerlei Einfluss auf die geplante Erweiterung der Schule habe. "Wir sind ein starkes Team", betonte er. In seiner Begrüßungsansprache vor zahlreichen Gästen bedauerte er den Weggang Hallets, der eine intakte Schule verlasse. Hildegard Stover als Vertreterin der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion ließ ausführlich die bisherige Laufbahn Hallets Revue passieren. Sie lobte die "immense Steigerung" der Schule, die ein "vorbildliches Qualitätsprogramm" erstellt und sich auch zur Wirtschaft und den Hochschulen geöffnet habe. Launige Worte fand Heribert Steinmetz im Grußwort der Direktoren des Bezirks. Er zitierte Theodor Fontane "Ich habe es getragen sieben Jahr" in Anspielung auf Hallets siebenjährige Tätigkeit am AVG. Den "sieben fetten Jahren" müssten nicht zwangsläufig "sieben magere Jahre" folgen. Für den Personalrat sprach Volker Schmitt: "Es wird für den Nachfolger schwierig werden, in Ihre Fußstapfen zu treten. Und zwar nicht nur in Hinblick auf Ihre Schuhgröße." Schwung in die Veranstaltung, die Chor, Blechbläserensemble und Orchester musikalisch auflockerten, brachte Schülersprecher Kai Freudenreich. Er überreichte dem 52-jährigen Hallet eine Schultüte für seinen ersten Schultag in Gießen. Freudenreich sprach auch die Zukunft der Schule an, die nicht nur bei einem Direktor, seinem Stellvertreter oder bei einer Ministerin liege. "Schule machen wir", sagte er unter Beifall, "es heißt, die Ärmel hochzukrempeln." Bei seinem Schlusswort brachte er in einem Satz auf den Punkt, worum sich seine Vorredner wortreich bemüht hatten. "Wolli, dau woars quant!"

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