Schweich. Die Bänke im Niederprümer Hof wurden in Windeseile besetzt, der Fußboden allerdings auch. Da passte nicht einmal mehr eine Hand irgendwo dazwischen, als der schusselige Professor den armen Kasper in den Wahnsinn trieb und den Kindern vor Lachen die Tränen in die Augen. Das Schweicher Puppentheater "Leierkasten" weiß, wie man auch medial arg verwöhnte Kinder heutzutage mit witzigen Dialogen für traditionelles Figurentheater begeistern kann. "Eine hohe Kunst, die viel Fingerspitzengefühl, Einfallsreichtum und Fantasie braucht", weiß Emil Negelen, der die Nachfolge von Vereinsgründer Bodo Maibaum angetreten hat und an die großen Erfolge der Schweicher Figurentheatertage anknüpfen möchte.Ein ehrgeiziges Projekt voranbringen

Mit Spenden und Mitgliedsbeiträgen soll sich auch auf Wunsch der Stadt Schweich der alte, renovierungsbedürftige Stierstall in der Corneliuspforte zu einem Theater-, Figuren- und Kleinkunstzentrum mausern. Theaterfeste wie das am Sonntag helfen, das ehrgeizige Projekt voranzubringen und mit neuem Leben zu erfüllen.Staunende Kulleraugen wunderten sich über die Schattenvielfalt beim ausgezeichnet inszenierten Objekttheater mit wenig Utensilien und großer Wirkung der Schüler der Levana-Schule (Leitung: Carlos Malmedy). Mucksmäuschenstill war es im kleinen Saal indes, als Petra Stolz-Wagner zur Märchenstunde einlud und Tenor Ferenc Seidl einen Hauch Stadttheater-Operetten-Luft durch den Niederprümer Hof wehen ließ. Eine Ausstellung, Mal-Aktion, Tombola und die Preisverleihung für die schönsten Kinderfotos zur Wiedereröffnung von Kindermoden "Kunterbunt" nach Renovierung und Umgestaltung rundeten das bunte Programm ab, das Kindergartenkinder wie Teenager in trauter Eintracht in den Niederprümer Hof zog.