Wunderbarer Weihnachtsmarkt

TRIER. "Es ist ein Ros entsprungen" – Spätestens, wenn am 27. November gegen 17 Uhr diese feierlichen Klänge der Irscher Turmbläser aus den Bogenfenstern des Doms erklingen, weiß man: Der Trierer Weihnachtsmarkt beginnt. Auch in diesem Jahr ist vieles gleich geblieben bei einem der schönsten Weihnachtsmärkte Deutschlands. Doch es gibt auch Neues – und einiges Altbekanntes neu zu entdecken.

Wussten Sie, dass der gesamte weiße Glühwein auf dem Trierer Weihnachtsmarkt vom Winzerbetrieb Horst Adams aus Mehring geliefert wird? Der rote Glühwein am großen Stand mitten auf dem Hauptmarkt dagegen eigentlich ein Kirsch-Dessertwein ist, und der rote Glühwein, den es am Domfreihof und gegenüber der Steipe gibt, von einem Großhändler aus Italien stammt? Obwohl der Trierer Weihnachtsmarkt in diesem Jahr zum 27. Mal stattfindet und vieles in den vergangenen Jahren gleich geblieben ist - spannend sind die Fakten des Marktes vor einmaliger Kulisse allemal: Drei LKW sind nötig, um die bis zu 150 Nadelbäume zu transportieren, deren Äste die Verkaufsstände schmücken. "Wir setzen auf Tradition - daher schmücken wir mit echtem Grün, nicht mit künstlichem", betont Angela Bruch von der veranstaltenden Firma "Oscar Bruch". Mehrere Kilometer Kabel müssen verlegt, Zehntausende Glühbirnen angeschlossen werden. Trotz Energiesparlampen ist der Stromverbrauch so groß, dass die Weihnachtsmarktbeleuchtung erst um 14 Uhr angeschaltet werden kann - um die Mittagszeit, die zu den Verbrauchsspitzen zählt, würde die den Stadtwerken zur Verfügung stehende Strommenge kaum ausreichen. Zu keinem Engpass kommen kann es bei den beliebten Sammlertassen: Das Containerschiff aus China ist bereits im Hamburger Hafen eingelaufen. "In der Stückzahl und zu dem Verkaufspreis können wir die Tassen leider nicht in Deutschland produzieren lassen", erklärt Bruch. Dafür ist das Motiv der Gefäße - Figuren der Pyramide am Domfreihof - von einer bayrischen Firma gestaltet worden. Der große Erfolg des Trierer Weihnachtsmarktes lässt sich auch an den Gästezahlen ablesen: Zählte die Touristinformation Trier (Tit) im Dezember 2001 "nur" 39 000 Übernachtungen, waren es im Dezember 2005 stolze 52 000. Dazu kommen rund 2000 Busse, die im Dezember je 30 bis 50 Tagesgäste nach Trier bringen werden. "Wie viele wir davon ausschließlich dem Weihnachtsmarkt verdanken, kann nicht ermittelt werden, aber fest steht, dass der Markt ein beliebtes Ziel nicht nur für Gäste aus ganz Deutschland ist, sondern auch aus Belgien, Luxemburg, Frankreich und England", erklärt Patricia Ellendt von der Tit. Bei der Eröffnung am 27. November um 17 Uhr singt der Startenor Thomas Kiessling. Allerdings nicht - wie Vicky Leandros und Angelika Milster in den Vorjahren - playback von der Domfreihofbühne, sondern live im Dom. Neu ist auch die Kinder-Weihnachtslieder-Musikschule in Kooperation mit der Städtischen Musikschule. Programm und weitere Berichterstattung folgen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort