Wunderheiler macht Köwericher munter

Köwerich · Mit dem Mundartstück "Der Heiler von Köwerich" hat der Theaterverein Köwerich e.V. einen Angriff auf die Lachmuskeln seines Publikums gestartet. Dieses erfuhr bei der Premiere: Hausmannskost und ein Gläschen guter Moselwein sind die beste Medizin.

 In der Köwericher Arztpraxis herrscht Chaos. Aber bei einem Glas Wein regelt sich alles hervorragend von selbst. TV-Foto: Renate Scherf-Pitzing

In der Köwericher Arztpraxis herrscht Chaos. Aber bei einem Glas Wein regelt sich alles hervorragend von selbst. TV-Foto: Renate Scherf-Pitzing

Köwerich. Der Theaterverein Köwerich ist seit langem für seine Theateraufführungen in Mundart bekannt. Deshalb sind bis auf wenige Einzelkarten alle sechs Termine für das neu einstudierte Stück "Der Heiler von Köwerich" bereits ausverkauft. Bei dessen Premiere zeigte sich das Ensemble in Bestform.
Der Dreiakter von Bernd Kietzke begeisterte das Publikum und strapazierte die Lachmuskeln kräftig.
Dr. Alfons Bacchus, (Thomas Krämer), Arzt und Heiler, hat es geschafft, mit seinen unorthodoxen Heilmethoden die Aufmerksamkeit der Krankenkassen, der Apotheken und der Ärztekammer auf sich zu ziehen.
Merkwürdige Hausmannskost


In Köwerich gibt es kaum noch Kranke. Das liegt an der von Bacchus verordneten Hausmannskost: Salat wird nur noch gegessen, wenn er durch ein Kaninchen gegangen ist. Auch das ein oder andere Gläschen guten Moselweins ist gestattet.
So dauert es nicht lange und die Ärztekammer schickt mit Hans Werthmann (Matthias Basten) einen Kontrolleur. Er soll die einzigartigen Heilmethoden kennenlernen und möchte natürlich auch Patienten sehen.
Die Bürgermeisterin Minna Moritz (Katja Haubrich) verfolgt indessen ihre eigenen Pläne. Sie sieht das Dorf bereits als Kurort Bad Köwerich. Derweil nervt die notorische Dauerpatientin Wilma Öfter (Claudia Schlöder) den Doktor mit ihren täglichen Besuchen.
Trifft sie in der Praxis zu allem Übel noch mit der Bürgermeisterin zusammen, ist Zickenterror angesagt. Beide bleiben sich kein Wort schuldig. Die Sprechstundenhilfe Lore Lux (Carina Regnery) und Putzteufel Ambrosia Teufel (Jutta Hornen) sorgen indes für einen reibungslosen Ablauf der Geschäfte. Die Hausbesuche im Ort entpuppen sich als Weinproben, sogenannte Selbstversuche. Um dem Angestellten der Ärztekammer ausreichend Patienten aus nah und fern vorzuführen, spannt die clevere Sprechstundenhilfe kurzerhand den gescheiterten Schauspieler Eberhard "Ebby" Kühlmann (Erwin Welter) ein, der somit die Patientenkartei vergrößert. Privatdetektivin Lisa Groß (Anika Winnebeck), der etwas wunderliche Sohn der Bürgermeisterin Max Moritz (Andreas Marx) und die Bauerntochter Scholastika Bollermann (Anja Krämer) machen das Chaos perfekt. Witzige Dialoge und Sprüche des Doktors, wie "Die einen arbeiten Vollzeit, wir arbeiten die ganze Zeit voll", sorgten immer wieder für Lachsalven beim Publikum. Wie es jedoch gelingt, das dörfliche und ärztliche Chaos zu entwirren, wird hier aber nicht verraten, um die Spannung für die nächsten Auftritte zu erhalten.Extra

Spielleitung: Roland Scholtes, Christina Burdenski. Souffleusen: Elke Lex-Jüngling, Christina Burdenski; Masken und Frisuren: Christina Basten, Carmen Porten; Bühnenbau: Harald Gindorf, Thomas Krämer, Thomas Jaeger, Rudolf Melchisedech, Ulrich Hornen, Jan Burdenski; Technik: Andreas Marx; Für das leibliche Wohl des Publikums sorgte der Kirchenchor Köwerich. pitz

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