Xiamen-Garten-Trier als Symbol für Freundschaft und Weitblick

Trier · Der Xiamen-Garten-Trier begeistert den chinesischen Generalkonsul ebenso wie Oberbürgermeister Wolfram Leibe.

Als Landschaftsplaner Min Yiming erläutert, welche Ideen den Entwurf für den Xiamen-Garten-Trier prägen, lauschen nicht nur Oberbürgermeister Wolfram Leibe und Baudezernent Andreas Ludwig gebannt. Auch Wang Shunqing, der Generalkonsul der Volksrepublik China, ist an diesem kalten und verregneten Mittwochmorgen aus Frankfurt gekommen, um sich von dem "starken Symbol für die Freundschaft zwischen den Menschen und Ländern" begeistern zu lassen.

Yiming erzählt von Yin und Yang, vom symbolischen chinesischen Haus mit den Raumteilern, durch die der Blick in die weite Landschaft fällt. Während auf der Baustelle im Hintergrund einige chinesische Facharbeiter ungeachtet des Medienrummels rote Keramikfliesen verlegen, berichtet der Gartenarchitekt aus Xiamen von dem durch einen Kieselsteinweg symbolisierten Fluss unterhalb des Plateaus, in dem große Steine aus China an wärmeren Tagen zum Sitzen und Meditieren einladen werden.

"Himmel, Erde und Menschheit in Harmonie, das ist die Grundidee", sagt Min Yiming und zaubert damit ein wissendes Lächeln in das Gesicht von Peter Dietze. Der ehemalige Baudezernent Triers ist als Vorsitzender des Vereins Chinesischer Garten Trier treibende Kraft für die Realisierung des Projekts. Mit dem Verein hat er weit mehr als 200 000 Euro dafür gesammelt. Mehr als das Grundstück muss die Stadt Trier für das neue Kleinod am schönsten Aussichtspunkt des Petrisparks nicht einbringen.

So hat Oberbürgermeister Wolfram Leibe einen zweiten Grund für Begeisterung: "Es ist unglaublich, was dir gelungen ist", bedankt er sich bei seinem Duzfreund, der seit vielen Jahren auch als Vorsitzender der Deutsch-Chinesischen Gesellschaft Trier für Völkerverständigung wirbt. So war er im Jahr 2012 Vater des Gedankens, analog zu den bei der Landesgartenschau (LGS) 2004 errichteten Partnerschaftsgärten mit der neuen Partnerstadt Xiamen aktiv zu werden. Die ursprüngliche Idee eines traditionellen chinesischen Gartens im Park hinter dem Geozentrum war wegen der hohen Kosten zwar nicht zu verwirklichen. Nach intensiver Diskussion wurde aber mit dem Bereich der ehemaligen LGS-Staudengärten ein Standort gefunden, der sich auch nach Meinung des chinesischen Planers ideal eignet. Der Xiamen-Garten liegt zudem nur einen Steinwurf von den anderen Partnerschaftsgärten entfernt.

Seit Anfang Oktober sind nun chinesische Facharbeiter mit Unterstützung der Firma Berg aus Zemmer dabei, die importieren Originalteile einzubauen. Die Koordination dafür liegt in der Verantwortung des Trierer Landschaftsarchitekten Christoph Heckel (bgh Plan), der vor 14 Jahren bereits an den Vorbereitungen für die Landesgartenschau mitgewirkt hat. "Dieser Ort mit dem neuen Partnerschaftsgarten steht symbolhaft für die Entwicklung des Geländes", schwärmt Heckel. "Wo früher ein geschlossenes Kasernengelände war, geht es nun um die Öffnung zu den Menschen und zur Landschaft."

Das Projekt stehe auch für den interkulturellen Austausch", ergänzt Peter Dietze und blickt in den verregneten Novemberhimmel. "Ende April eröffnen wir den Garten. Dann ist besseres Wetter."
So wird der Garten finanziert

Der Partnerschaftsgarten Xiamen-Trier wird insgesamt rund 485.000 Euro kosten. 285.000 Euro davon trägt die Stadt Xiamen. Diese beinhalten die Planungskosten, die Herstellung der Bauteile, die besonderen Baumaterialien (Bodenbelag, Klinkersteine, Sitzsteine) sowie deren Transport zum Hafen Europa. Auch die Reise- und Lohnkosten der Facharbeiter aus China wird von Xiamen getragen. Weil die Restsumme sowie die Kosten für die Pflege des fertigen Gartens vom Verein Chinesischer Garten Trier e.V. übernommen werden, entstehen für die Stadt Trier so gut wie keine Kosten. Lediglich das Grundstück wird durch die Trier Tourismus und Marketing GmbH (Petrispark) zur Verfügung gestellt. Eröffnet wird der Xiamen-Garten im April 2018.

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