Zähes Ringen ohne Ergebnis

TRIER. Der Rechtsstreit zwischen den Stadtwerken und der Trierer Wohnungs- und Gewerbebau AG (Triwo) bezüglich des Parkhauses an der Ostallee tritt in seine entscheidende Phase. Zurzeit wird intensiv um einen Vergleich gerungen. Misslingen die Versuche, kommt es am 2. Oktober vor dem Landgericht zum Prozess.

Es geht darum, dass die Stadtwerke eine Reduzierung der kostenlosen Parkzeit auf höchstens zwei Stunden erreichen wollen. Die Triwo hat jedoch 382 Parkplätze gekauft und erlaubt auf Wunsch des Einzelhandels, dass Fahrzeuge für drei Stunden umsonst abgestellt werden dürfen. Viele Kunden nutzen die Zeit, um einen Abstecher in die City zu machen - sehr zum Leidwesen der Stadtwerke, deren Parkhäuser häufig leer stehen. Zum Vergleich: Während das Parkhaus Ostallee nach Berechnungen der Triwo in diesem Jahr rund 1,5 Millionen Parker verzeichnen wird, werden es in allen Stadtwerke-Parkhäusern zusammen nur 1,2 Millionen sein. Kaum aus dem Urlaub zurück, hat sich im August Oberbürgermeister Helmut Schröer in die Auseinandersetzung eingeschaltet. Am 18. August trafen sich der OB, Triwo-Geschäftsführer Peter Adrian und die wichtigsten Einzelhändler des Alleencenters zum Gespräch. Es wurde ein Kompromiss ausgehandelt: Die kostenlose Parkzeit wird auf zwei Stunden reduziert, gleichzeitig verpflichtet sich die Stadt, die Beschilderung des Parkleitsystems so zu verbessern, dass auf allen Straßenschildern der Name Alleencenter auftaucht. Der Teufel steckt jedoch bekanntlich im Detail. An einem Punkt scheiden sich die Geister: Die Stadtwerke wollen, dass sich die Triwo fünf Jahre lang zu dem Kompromiss verpflichtet. "Das können wir nicht machen", sagt aber Triwo-Geschäftsführer Peter Adrian. Sein Problem besteht darin, dass "die Einzelhändler jederzeit kommen und von uns eine Ausdehnung der kostenfreien Parkzeit verlangen könnten, wozu wir vertraglich verpflichtet sind". Vermittlungsversuch scheitert

Auch das Einschalten eines Vermittlers brachte die Sache nicht weiter. Die Geschäftsführer Martin Cirener (Stadtwerke) und Peter Adrian (Triwo) trafen sich am 29. August mit diesem, fanden aber keine Lösung. Cirener will die Sache nun vor Gericht durchfechten. Diese Position hat er auch in der Sitzung des Aufsichtsrates der Stadtwerke am Mittwoch vertreten. OB Schröer vertritt eine andere Auffassung. "Die Parteien sollten sich zum Wohl der Stadt einigen und Justitia außen vor lassen", sagte er am Freitag. Die Gespräche werden in den kommenden Tagen hinter den Kulissen fortgesetzt - Ende offen.

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