Zahl der Südbad-Gäste schrumpft dramatisch

Trier · Im Kältesommer bleiben die Schwimmer weg. Besonders im Südbad ist der Einbruch bei den Besucherzahlen dramatisch. Dabei hatte die Stadtverwaltung für dieses Jahr mit höheren Einnahmen aus den Eintrittsgeldern gerechnet. Immerhin muss sie dem privaten Betreiber des Bads monatlich 44 000 Euro als Betriebs- und Unterhaltszuschuss zahlen.

Trier. Ungemütliche 19 bis 20 Grad Celsius kalt ist das Badewasser im Trierer Südbad zurzeit. Denn eine Wasserheizung war in der 9,6 Millionen Euro teuren Generalsanierung, wegen der das Bad im Sommer 2009 geschlossen blieb, nicht vorgesehen. Lediglich eine Solaranlage wärmt das Wasser auf - was bei wolkenverhangenem Himmel allerdings nicht funktioniert. "Aber bei sommerlichen Temperaturen und Sonnenschein klettern die Beckentemperaturen rapide auf 24 bis 25 Grad", beteuert Matthias Ulbrich vom städtischen Sportamt.
Doch selbst ein plötzlicher Sommereinbruch könnte nicht mehr dafür sorgen, dass die von der Stadtverwaltung erhoffte Summe der Eintrittsgelder in Süd- und Nordbad (siehe Extra) tatsächlich noch fließt. Denn seit der Saisoneröffnung des Südbads am 15. Mai kamen bis zum vergangenen Montag schlappe 29 114 Besucher. Im Vorjahr waren es im gleichen Zeitraum mehr als dreimal so viele, nämlich 93 422.
Utopische Prognose


Selbst wenn im ganzen August vorrangig hochsommerliche Temperaturen und Sonnenschein herrschen würden, könne nur mit Eintrittsgeldern von 160 000 bis 170 000 Euro gerechnet werden, schätzt das Sportamt. Im Haushalt einkalkuliert sind 216 000 Euro.
Das Schlechtwetterrisiko inklusive Mindereinnahmen muss die Stadt alleine schultern. Der private Betreiber des Bads, die Calypso GmbH aus der Nähe von Stuttgart, erhält unabhängig von Eintrittszahlen und Wetter von der Stadt pro Monat 44 000 Euro als fixen Betriebs- und Unterhaltskostenzuschuss.
Dazu kommen die Personalkosten, die die Stadt ebenfalls alleine trägt. Auch bei anhaltenden Schlechtwetterperioden könnten diese nicht reduziert werden: "Unabhängig von den Besucherzahlen muss in beiden Freibädern ausreichend Personal zur Verfügung stehen, um einen ordnungsgemäßen und sicheren Badebetrieb zu gewährleisten", erklärt das Sportamt. Allerdings würden bedingt durch die Schlechtwetterlage weniger Überstunden anfallen und Aushilfen nur begrenzt zum Einsatz kommen. Auf das Personalkostenbudget habe das allerdings nur "marginale Auswirkungen".Im Nordbad, das als Sportbad schon seit dem 30. April geöffnet hat und die Frühschwimmer wochentags ab 6 Uhr am Morgen mit einer konstanten Wassertemperatur von 24 Grad beglückt, sind bis vergangenen Montag, 25. Juli, 30 857 Besucher registriert worden. Im vorigen Jahr waren es bis zum gleichen Termin 38 661. woc Hermeskeil: Bislang 13 000 Besucher, normal wären 21 000. Kell am See: Wegen Bauarbeiten sind nur Nichtschwimmer- und Kinderbecken geöffnet, daher nur wenige Besucher. Schweich: Seit Ende Mai 25 700 Besucher (Vorjahr von Mai bis Juli: 52 000) Leiwen: Bisher 13 000 Badegäste, im Vorjahr waren es 30 000 Mertesdorf: Seit Anfang Mai 25 000 Besucher (Vorjahr von Mai bis Juli: 66 000) Kordel: Seit Anfang Juni 8600 Besucher, im Juli 2010 waren es alleine 13 000, davor hatte das Bad wegen Umbauten geschlossen. Konz: Das Freibad ist geschlossen, weil es neu gebaut werden soll. Saarburg: Zurzeit etwa 50 bis 100 Gäste am Tag, an richtigen Sommertagen kommen bis zu 2000. red

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