Die Ursachen für Unfälle in Trier und im Raum Schweich Der Blick aufs Telefon wird zum Problem

Trier/Schweich · Die gute Nachricht zuerst: Die Zahl der Unfälle in Trier und im Trierer Land hat 2022 nicht das Niveau vor Corona erreicht. Gleichwohl bereiten junge und zunehmend auch alte Fahrer Sorgen.

Vor ein paar Jahren noch kaum Thema, inzwischen als Ursache in der Unfallstatistik: die Nutzung von Mobiltelefonen während des Autofahrens.

Vor ein paar Jahren noch kaum Thema, inzwischen als Ursache in der Unfallstatistik: die Nutzung von Mobiltelefonen während des Autofahrens.

Foto: ADAC

Das kennt man schon. Besonders als junger Mensch im Alter zwischen 18 und 25 Jahren ist die Gefahr groß, in einen Verkehrsunfall verwickelt zu werden. Dies spiegelt sich auch in diesem Jahr in den Zahlen zur Verkehrsunfallstatistik wider, die die Polizeiinspektionen nun für 2022 vorgelegt haben. Doch in Trier ist daneben eine weitere Entwicklung zu erkennen.

Diese Entwicklung betrifft die Fahrerinnen und Fahrer, die älter als 65 Jahre alt sind. Diese Bevölkerungsgruppe wird immer größer. Im Zuständigkeitsbereich der Polizei heißt das, dass  junge Fahrer an 896 Unfällen beteiligt waren. Das entspricht 22,9 Prozent aller Unfälle. Senioren ab 65 Jahren waren an 1197 (30,6 Prozent) der Verkehrsunfälle beteiligt. Die Polizeiinspektion fasst diese Entwicklung so zusammen: Bei den jungen Fahrern seien mangelnde Fahrpraxis, Selbstüberschätzung und höhere Risikobereitschaft sowie immer wieder nicht angepasste Geschwindigkeit häufig die Ursache für Unfälle. Bei den Senioren zeigen sich „eher Defizite beim Ein-/Ausparken/Rückwärtsfahren, bei der Einhaltung des Rechtsfahrgebots sowie der Beachtung der Vorfahrt“.

Wie auch auf Landesebene, so zeigt sich auch in Trier ein Trend zu mehr Unfällen mit Zweirädern. Die Zahl bei Verkehrsunfällen mit Beteiligung von Radfahrenden stieg von 139 auf 155.

Der zunehmenden Beliebtheit von  E-Scootern geschuldet ist wohl die Tatsache, dass diese Gefährte im vergangenen Jahr an 23 Unfällen beteiligt waren. 2021 waren es noch sieben. Im Zuständigkeitsbereich der PI Schweich (die Trierer Stadtteile Ehrang, Quint, Pfalzel, Biewer und Ruwer mit Eitelsbach sowie große Teil der Verbandsgemeinden Schweich, Trier-Land und Ruwer) sank die Zahl der Radfahrunfälle im Jahresvergleich von 53 auf 44.

Bei der eher ländlichen geprägten PI Schweich gilt überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit weiter als eine der Hauptunfallursachen. Und zwar bei 99 Unfällen. 69 dieser Geschwindigkeitsunfälle ereigneten sich außerhalb geschlossener Ortschaften.

In Trier hat es etwas anders ausgesehen: Die Hauptverkehrsunfallursache war erneut zu geringer Sicherheitsabstand. Was den Trierer Beamten zudem aufgefallen ist: Die Nutzung eines Smartphones während der Autofahrt führe zu Ablenkungen und dadurch immer wieder zu Gefahrensituationen. Nicht immer lässt sich eine Kollision verhindern. Bei 34 Verkehrsunfällen sei die Ablenkung durch das Mobiltelefon Grund für einen Unfall gewesen.  Das sei ein Anstieg von gut 40 Prozent gegenüber 2022.

Ein Dauerbrenner bleiben Alkohol- und Drogenkonsum. Im Raum Schweich gab es 35 Unfälle, bei denen Alkohol und Drogen im Spiel waren. Ähnlich wie die Trierer Kollegen verhinderten die Schweicher in mehreren Dutzend Fällen, dass betrunkene oder unter Drogen stehende Autofahrer sich ans Steuer setzten.

Doch nicht immer war die Polizei rechtzeitig vor Ort. Die Zahlen der PI Trier: Im Jahr 2022 wurden 143 Strafanzeigen (+15,3 Prozent im Vergleich zu 2021) und Ordnungswidrigkeiten (+20 Prozent) in Verbindung mit Alkohol aufgenommen. Es gab 13 Strafanzeigen (+30 Prozent) und 131 Ordnungswidrigkeiten in Verbindung mit Betäubungsmitteln (+28,4 Prozent) im Straßenverkehr.

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