Zahlen lügen nicht

TRIER. (alf) Die Zahlen lügen nicht: Die Stadt Trier hat ihre Haushaltspläne für 2005 realistisch aufgestellt. Nach neuesten Erhebungen ergibt sich zum Jahresende sogar ein operatives Plus von rund 1,1 Millionen Euro im Verwaltungshaushalt.

Oberbürgermeister Helmut Schröer ist mit dem zweiten Haushaltsbericht der Stadt Trier, der kürzlich dem Steuerungsausschuss vorgelegt wurde, sehr zufrieden. "Wir sind im operativen Ergebnis im Plus geblieben, und ich gehe davon aus, dass wir diese Verbesserungen auch am Jahresende haben werden", hofft das Stadtoberhaupt. Auf der Habenseite haben sich insbesondere zwei Faktoren günstig ausgewirkt: Die niedrigen Kreditzinsen und die hohen Gewerbesteuereinnahmen. Rund sieben Millionen Euro mehr Gewerbesteuer als geplant nahm die Stadt bis zum Ende des dritten Quartals ein, weitere 1,7 Millionen Euro sollen bis zum Jahresende hinzukommen. Gegenüber dem Zeitpunkt der Verabschiedung des Doppelhaushalts 2004/2005 (31. März 2004) konnte auch bei der Schuldentilgung kräftig gespart werden. Bei Annahme eines durchschnittlichen Zinssatzes von 4,5 Prozent war ein Zuschussbedarf für den Schuldendienst von 23,8 Millionen Euro eingeplant worden. Tatsächlich mussten nur 16,1 Millionen Euro zurückgezahlt werden, weil kurzfristig Verträge geändert oder neu abgeschossen wurden. Dabei wurde ein durchschnittlicher Zinssatz von 2,5 Prozent ausgehandelt. Dagegen haben sich die Ausgaben im Sozialetat weiter erhöht. Wurden im vergangenen Jahr knapp 38 Millionen Euro für soziale Zwecke ausgegeben, wird der Betrag voraussichtlich in diesem Jahr auf 42,5 Millionen Euro steigen. Eingliederungshilfe (10,3 Millionen Euro), Leistungen der Grundsicherung (6,1 Millionen Euro), Hilfe zur Pflege (4,5 Millionen Euro) und Hilfe zur Erziehung (5,7 Millionen Euro) sind hier die größten Posten. Negativ zu Buche geschlagen haben auch höhere Energiekosten für Schulen (rund 690 000 Euro). Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass es in den vergangenen zehn Jahren eine Preissteigerung von 67 Prozent auf dem Energiesektor gegeben hat. Überschritten wurde auch das Zuschussbudget für die Schülerbeförderung. Hier mussten 244 000 Euro mehr kalkuliert werden als im Frühjahr geplant. Dass das Haushaltsjahr 2005 trotz eines Defizits von rund 65 Millionen Euro eine positive Ausnahmeerscheinung ist, dafür sorgte eine satte Einnahme: Die Stadtwerke Trier (SWT) wurden Anfang des Jahres von einer GmbH in eine Anstalt öffentlichen Rechts (AöR) umgewandelt. Der Verkaufserlös von 34,2 Millionen Euro floss in die Stadtkasse. Auf diesen Geldsegen wird die Stadt Trier allerdings im kommenden Doppelhaushalt verzichten müssen.

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