Zarte, harte Jennifer

250 Fans waren in den Gewölbekeller des Tierer Exhauses gepilgert, um die Bundesvision Song-Contest-Teilnehmer "Jennifer Rostock" endlich einmal live erleben zu können. Zum Aufwärmen gab's "Eternal Tango" und "Frank Turner".

 Jennifer in Aktion: Die Frontfrau schafft es, mit ihrer Hammer-Stimme zu überzeugen. TV-Foto: Mandy Radics

Jennifer in Aktion: Die Frontfrau schafft es, mit ihrer Hammer-Stimme zu überzeugen. TV-Foto: Mandy Radics

Trier. Nachdem sich die Zuschauer mit "Eternal Tango" aus Luxemburg und "Frank Turner" aus England aufgewärmt hatten, tönte erst einmal die amüsante Schlagerweise "Musik ist Trumpf" aus allen Boxen, bevor "Jennifer Rostock" endlich die Bühne betraten.

Sängerin Jennifer legte mit ihren vier Jungs auch gleich richtig los. Und ganz schnell wurde klar, dass in der zarten, dunkelhaarigen Frontfrau eine Hammer-Stimme steckt, die von zart-romantisch bis rostig-rockig reicht. Mit ihrer Bandbreite erinnert die Stimme ein wenig an Nina Hagen. In einem knappen gelben Minikleidchen mit unzähligen Piercings im Gesicht und feinen Tattoos auf dem Fuß sprang und flitzte sie über die Bühne, bis die Menge so in Bewegung kam, dass die Boxen am Bühnenrand weggedrückt wurden.

Jennifer störte das gar nicht, sie war völlig in ihrem Element und begeisterte das Publikum mit Songs wie "Feuer", "Himalaya" oder "Kind von Dir". "Wo ist denn nun die Schulklasse?", fragte sie ins Publikum. Viele Hände gingen in die Luft. "Die machen nämlich heute einen Ausflug hierher zum Konzert", schriet Jennifer den Zuschauern zu. Als dann eine ihrer hauchzart besungenen Balladen folgen soll, zeigte die Frontfrau, wie gut sie das Publikum im Griff hat.

"Ich will jetzt, dass ihr euch alle hinsetzt und die Feuerzeuge rausnehmt." Das Publikum folgt aufs Wort. 250 Menschen bildeten nun im Sitzen einen Lichterteppich. Ein packendes Konzert von den seit 2007 bestehenden Neulingen "Jennifer Rostock", deren harter Kern, Jennifer und Joe, sich schon aus dem Kindergarten kennen. Musik machen die beiden schon zusammen, seit sie 13 sind.

Ihren Durchbruch hat die Band der Teilnahme am Bundesvision-Song-Contest zu verdanken. Dort haben sie den fünften Platz gemacht. Dieses Jahr spielten sie 170 Konzerte in ganz Deutschland. "Das sind manchmal auch zwei Konzerte am Tag", erklärte Jennifer.

Auf die Frage nach der Zukunft anworteten die kreativen Köpfe der Band, Jennifer und Joe, bescheiden: "Wir wollen erstmal das Jahr hinter uns bringen. Dann sehen wir, ob die Konzerte immer noch voll sind - ob die Fans uns richtig mögen."

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