Zeichen auf dem Markusberg

TRIER-WEST/MARKUSBERG. (cofi) Die Plätze auf den Kirchenbänken reichten nicht aus. Es mussten noch zusätzliche Stühle in den Kapellenraum gebracht werden, damit alle Gläubigen Platz fanden beim Eröffnungsgottesdienst in der rundum sanierten Markuskapelle.

"Unsere Markuskapelle erstrahlt wieder in herrlichem Glanz", begann Pater Josef Kahmann die feierliche Stunde, in der er das bauliche Kleinod auf dem Markusberg segnen sollte. Nicht nur außen strahlt die Kapelle in neuem Anstrich und angeleuchtet am Trierer Nachthimmel. Auch innen konnten die dringend notwendigen Arbeiten ausgeführt werden, obwohl das Bistum dafür keine Zuschüsse zahlte. Pater Kahmann hatte sich in seiner Zeit als zuständiger Pfarrer engagiert für den Erhalt des Gotteshauses eingesetzt. Unterstützung erhielt er von Pfarrverwaltungsrats-, Ortsbeiratsmitglied und Lokalpatriot Albrecht Classen. Viele private Spender, Sponsoren und Firmen machten die Sanierung erst möglich, die Architekt Peter van Stipelen leitete. Ein denkwürdiger Tag war der 11. September in vielerlei Hinsicht. Eine brennende Kerze mit dem Bild der Markuskapelle und eine Bibel stellte Pater Kahmann auf dem Behelfsaltar ab als Zeichen für die Erinnerung an die Geschehnisse in New York oder Erfurt, aber auch als Zeichen der Hoffnung. Auch der Heilige Markus im Mittelfeld des Holzaltars ist mit einer Bibel dargestellt. "So ist auch dieses Gotteshaus ein Zeichen. Menschen können etwas von der Gegenwart Gottes spüren, wenn sie hier eintreten", so Kahmann. Architekt Peter van Stipelen berichtete von den Schwierigkeiten, die es bei den Sanierungsarbeiten gab und warum sich das Vorhaben um zehn Jahre verspätete. Denn die erste Besichtigung zur Feststellung des Ausmaßes der Renovierung sei bereits 1994 gewesen, die Genehmigung für die Baumaßnahmen, die auf horrende Summen geschätzt wurden, ließen auf sich warten. "Eigentlich müssten wir heute ein riesengroßes Fest feiern", sagte Albrecht Classen. "Denn vor genau 250 Jahren ist an dieser Stelle die erste Kirche gebaut worden." Die Jahreszahl 1754 steht mit einem Schutzspruch des heiligen Markus noch auf dem Glöckchen, das mit seinem hellen Klang vom Dachreiter aus zum Gebet ruft. Classen erinnerte auch an Maria Schmitt, die über 50 Jahre ehrenamtliche Küsterin der Markuskapelle war. 87-jährig verstarb sie am 12. August 2001, einen Tag bevor die ersten Arbeiten für die Sanierung am Außenbau begannen, für die sich auch "unser Kapellchen-Marie" eingesetzt hatte. Ihre Aufgabe als Küster und "gute Geister der Kapelle" führen nun ihre Tochter Monika und Schwiegersohn Alfons Thalmann weiter.

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