Zeit für Weingenuss, Brauchtumspflege und gute Gespräche

Kasel · Anlaufstelle für Einheimische und Touristen im alten Ortskern: Das soll die neue Vinothek der Weinmanufaktur Kasel werden. Die Weinstube im ehemaligen Genossenschaftsgebäude an der Schulstraße nimmt am Donnerstag ihren Betrieb auf.

 Stoßen an auf den Start der neuen Vinothek in Kasel (von links): Josef Scholtes von der Weinmanufaktur, Pächterin Johanna Strotmann, VG-Bürgermeister Bernhard Busch, Denis Duhme und der Kaseler Ortsbürgermeister Karl-Heinrich Ewald. TV-Foto: Christa Weber

Stoßen an auf den Start der neuen Vinothek in Kasel (von links): Josef Scholtes von der Weinmanufaktur, Pächterin Johanna Strotmann, VG-Bürgermeister Bernhard Busch, Denis Duhme und der Kaseler Ortsbürgermeister Karl-Heinrich Ewald. TV-Foto: Christa Weber

Kasel. Ein Ort zum Wohlfühlen und Genießen - so beschreibt Johanna Strotmann, was aus dem ehemaligen Genossenschafts-Gehöft an der Kaseler Schulstraße entstanden ist. Strotmann ist die Pächterin der Vinothek Weinzeit, die ab Donnerstag ihren Betrieb im Erdgeschoss des zweigeschossigen Hauptgebäudes aufnehmen wird. Gemeinde hilft Winzern

Im Beisein von etwa 30 Gästen aus Weinbau, Tourismus und Lokalpolitik hat der frühere Kaseler Pfarrer Richard Feichtner die neue Weinstube im Ortskern feierlich eingesegnet. Rund zwei Jahre hat es gedauert, die Räume in dem früheren Genossenschaftshaus entsprechend herzurichten. Damals sei das leerstehende Anwesen "stark sanierungsbedürftig" gewesen, erinnerte sich Denis Duhme, Mitglied der Kaseler Winzergenossenschaft Weinmanufaktur. Für die Winzer allein sei der Umbau "nicht zu stemmen" gewesen. Ein Glücksfall also, dass sich Ortsgemeinde und Winzer zusammenschlossen, um dem Anwesen neues Leben einzuhauchen. 140 000 Euro flossen in die Renovierung. Zuschüsse gab es vom Land (37 000 Euro) und aus dem EU-Fördertopf der lokalen Aktionsgruppe Mosel (9000 Euro). "Es war viel Arbeit für uns. Die Nerven lagen oft blank", berichtete der zweite Vorsitzende der Weinmanufaktur, Josef Scholtes.Mit dem Ergebnis ist Kasels Ortsbürgermeister Karl-Heinrich Ewald "mehr als zufrieden". Er wünschte der Vinothek "regen Zuspruch" und erläuterte den Gästen die Erwartungen der Ortsgemeinde an das Projekt: Zum einen solle der "Altort reaktiviert" werden. "Wir wollen den Menschen nach der Kirche einen Ort bieten, wo sie zusammensitzen, etwas essen und trinken können." Der Umbau des Gehöfts sei zudem ein Beispiel für "gelungene Dorferneuerung", sagte Ewald. Mit dem neuen Dorfplatz, der mit dem Innenhof der Vinothek verbunden wird, könne sich das Umfeld zur "Vorzeigestraße in der Verbandsgemeinde Ruwer" entwickeln. Zudem trage es zum Erhalt der "einzigartigen Weinkulturlandschaft" bei. In der Vinothek werden daher ausschließlich Weine - vorwiegend Rieslinge - der Kaseler Weinmanufaktur ausgeschenkt. Deren Mitglieder sind 18 Nebenerwerbswinzer, die drei Hektar Weinbergsfläche im unteren Ruwertal bewirtschaften. Am Donnerstag nimmt die Weinstube ihren Betrieb auf, geöffnet ist dann jeweils donnerstags (17-23 Uhr), freitags (15-23 Uhr) und sonntags (11-22 Uhr). "Die Kaseler sollen hier die Zeit finden, innezuhalten und bei einem Glas Wein zu entspannen", sagt Pächterin Strotmann in Anspielung auf den Namen "Weinzeit". Mit ihrem Team will die gebürtige Finnin, die in Schweich lebt, einen "Ort schaffen, der Tradition, Gegenwart und Zukunft verbindet". In dem Raum mit hellen Holztischen, 30 Sitzplätzen, Theke und Außenterrasse sollen sich aber nicht nur Einheimische wohlfühlen. Für Touristen will die zertifizierte Wein- und Kulturbotschafterin Weinbergsführungen und Weinproben anbieten. Strotmann freut sich auf die Aufgabe: "Ich liebe den Blick auf Kirche und Weinberge und die herzlichen Menschen im Ruwertal." cwebweinzeit-kasel.de

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