Zeit nehmen für die Dinge, die wichtig sind

Trier · Die Trierer Autorin Uschi Hammes hat mit ihrer Kurzgeschichte "Zwischen Nacht und Tag" auf ein ernstes Thema gesetzt - mit Erfolg: Das Europäische Zentrum für Förderung von Kunst und Literatur (CEPAL) verleiht der 52-Jährigen dafür den Jean-Jacques-Rousseau-Preis. Die freut sich über die Anerkennung - auch, wenn sie eigentlich für sich selbst schreibt.

 Nimmt im September den Jean-Jacques-Rousseau-Preis entgegen: die Trierer Autorin Uschi Hammes. Foto: privat

Nimmt im September den Jean-Jacques-Rousseau-Preis entgegen: die Trierer Autorin Uschi Hammes. Foto: privat

Foto: M.A. Fischbach (h_st )

Trier. Auf die französische Ausschreibung des Jean-Jacques-Rousseau-Preises stieß Uschi Hammes zufällig im Internet. Auch deutsche Beiträge waren bei dem großangelegten internationalen Wettbewerb zugelassen, und so reichte die Trierer Autorin ihre Kurzgeschichte "Zwischen Nacht und Tag" ein, in der sie in einem fiktiven Brief die aktuellen Missstände in der Welt aufzeigt. Eine gute Entscheidung: Am Dienstag, 22. September, wird Hammes in Thionville den Jean-Jacques-Rousseau-Preis des Europäischen Zentrums für Förderung von Kunst und Literatur (CEPAL) entgegennehmen.
"Eigentlich schreibe ich für mich selber. Aber es ist schön, positive Reaktionen zu erhalten", freut sich die 52-Jährige über ihren ersten Preis. Schon ihr im vergangenen Jahr veröffentlichter dritter Roman "Der Spatz" beschäftigte sich mit dem Sinn des Lebens (der TV berichtete). Uschi Hammes ist ein positiver Mensch: "Die Welt ist ein großes Wunder. Jeden Tag aufs Neue bin ich froh, da zu sein."
Dass die aufstrebende Schriftstellerin ihren eigenen Weg geht, hat sich früh gezeigt. Nach dem Abitur zog sie von Trier nach Köln, eine Profi-Basketballkarriere vor Augen. Später entschloss sie sich aufgrund von Knieproblemen zu einem Studium der Ethnologie, versuchte Köln mit Blumenbepflanzungen zu verschönern und kehrte schließlich wieder in ihre Geburtsstadt Trier zurück, um ihre Eltern zu pflegen. "Ich könnte alles aufgeben, um Gutes zu tun." Natürlich gemeinsam mit ihrer Familie.
"Jeder sollte sich Zeit nehmen für die Dinge, die einem selber wirklich wichtig sind", sagt Hammes. Da das Schreiben sie glücklich macht, ist bereits die Veröffentlichung des nächsten Romans geplant. Wieder geht es um die Frage nach dem Sinn des Daseins. Die preisgekrönte Kurzgeschichte "Zwischen Nacht und Tag" erscheint Ende des Jahres in einer Anthologie. Bisher sind drei Romane von Uschi Hammes erschienen: "Das Daimonion" (1999, S. Fischer Verlag), "Die Pazifistin" (2000, Fouqué Literaturverlag) und "Der Spatz" (2014, Wiesenburg Verlag).

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