Zeit und Ort zum Glücklichsein

Trier · Das Bahnhofsviertel hat ein neues Schmuckstück: das Café Balduin im Mehrgenerationenhaus. Es ist als Kommunikationszentrum unter anderem für die zahlreichen Mitarbeiter im Haus gedacht. In Zukunft sollen hier junge Leute ausgebildet werden.

 Die ersten Gäste kommen ins neue Café Balduin im Bahnhofsviertel: Nicole Riedel, Ulrike Laux, Mustafa El-Hussein und Andrea Willems (von links). Rechts der Betreiber des Cafés, Oswald Steines, mit Sandra Grau, Bereichsleiterin Berufshilfe beim Palais e.V. TV-Foto: Dorothee Quaré

Die ersten Gäste kommen ins neue Café Balduin im Bahnhofsviertel: Nicole Riedel, Ulrike Laux, Mustafa El-Hussein und Andrea Willems (von links). Rechts der Betreiber des Cafés, Oswald Steines, mit Sandra Grau, Bereichsleiterin Berufshilfe beim Palais e.V. TV-Foto: Dorothee Quaré

Trier. "Nimm dir Zeit zum Glücklichsein", steht in geschwungenen Lettern an der Wand. Ein großer, hell und freundlich wirkender Raum erwartet die Besucher des Café Balduin im Trierer Mehrgenerationenhaus. Zahlreiche Fenster bieten Ausblicke etwa auf den neu gestalteten Platz mit dem Balduinbrunnen, auf altehrwürdige Bürgerhäuser und in Richtung Hauptbahnhof. Die Einrichtung ist modern und vielseitig, die Theke großzügig; im hinteren Bereich laden zwei gemütliche Sitzecken mit Sofas und Sesseln zum Verweilen ein.
"Die Idee zum Café gab es schon vor fünf Jahren, als wir hier eingezogen sind", sagt Sandra Grau, Bereichsleiterin Berufshilfe beim Palais e.V., dem Trierer Verein für Kinder-, Jugend- und Familienhilfe. "Eine Begegnungsstätte für alle sozialen Träger hier im Haus", fügt sie hinzu. Die notwendige Sanierung des Mehrgenerationenhauses habe die Realisierung verzögert. Träger des Café Balduin ist der Palais e.V., der eigens dafür eine gGmbH gegründet hat. Das Café ist ein Wirtschaftsbetrieb mit Ausbildungs- und Qualifizierungscharakter: "Benachteiligte Jugendliche und Alleinerziehende sollen hier zukünftig im Restaurantfach und in der Küche ausgebildet werden", sagt Grau. Zunächst seien Erprobungen und Praktika vorgesehen.
Claudia Werle ist unter anderem als Bedienung und in der Küche tätig. Seit Ende 2010 ist die alleinerziehende Mutter beim Palais e.V. auf die Hauswirtschaftsprüfung vorbereitet worden, die sie im April bestanden hat. Nun absolviert sie hier einen Bundesfreiwilligendienst (Bufdi). "Im Café arbeite ich sehr gerne mit, das ist eine ganz spannende Geschichte", sagt Werle. Im Anschluss an den Bufdi winkt ihr möglicherweise eine Festanstellung. Ein bekanntes Trierer Gesicht wirkt auch im Café Balduin mit: Oswald "Ossi" Steines, ehemaliger Wirt der Glocke. Er hatte bereits bis Ende 2009 als Pädagoge für den Palais e.V. gearbeitet. Nun hat er für den Verein das Café übernommen. "Es hat mich gereizt, etwas Neues zu gestalten und mit Leben zu füllen", sagt er. Eigene Ideen wolle er umsetzen. Davon kündet auch die vielseitige Speise- und Getränkekarte.
Neben den rund 200 Mitarbeitern im Mehrgenerationenhaus sollen Besucher und Passanten angesprochen werden. Im Außenbereich sind Stehtische vorgesehen, die kleine Terrasse im Innenhof soll neu gestaltet werden. Die bislang noch eher kahlen Wände des Cafés sollen Künstlern zur Verfügung stehen. So zeigt Luda Liebe aus Monheim am Rhein zur offiziellen Café-Eröffnung am 22. August um 15 Uhr die Fotoausstellung "Menschen unternehmen Leben".
In Zukunft sollen im Café auch Kochkurse und Weinproben, Konzerte und Dichterlesungen stattfinden, auch ein Catering ist geplant.
"Wir sind kreativ, und das macht Spaß", resümiert Ossi Steines. Und Sandra Grau freut sich: "Das Interesse am Café ist bereits jetzt sehr groß."

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