Zementbrücke: Abriss im Herbst

Im Herbst soll die Bahnbrücke zwischen Kürenz und Trier-Nord abgerissen werden. Die Stadtverwaltung will versuchen, die Hälfte der 900 000 Euro Abrisskosten von der Bahn zu erhalten.

 Die Zementbrücke zwischen Kürenz und Trier-Nord muss abgerissen werden. TV-Foto: Friedemann Vetter

Die Zementbrücke zwischen Kürenz und Trier-Nord muss abgerissen werden. TV-Foto: Friedemann Vetter

Trier. (woc) Als Ersatz für einen Feldweg wurde die sogenannte Zementbrücke zwischen dem Grüneberg und der Metternichstraße im Jahr 1925 über die Bahngleise errichtet. Um den immer stärker werdenden Verkehr zu regeln, seien in den 1940er Jahren Verkehrsschilder angebracht - und die Strecke somit zu einer offiziellen Straße gemacht worden. 1994 übergab die Deutsche Bahn dann die Brücke an die Stadt. Ein teures Geschenk, wie sich herausstellte. Denn die seit Jahren sanierungsbedürftige Brücke ist mittlerweile so marode, dass sie möglichst umgehend abgerissen werden muss (der TV berichtete). 900 000 Euro Abrisskosten hat der Stadtrat in seiner Sitzung am Dienstagabend dafür freigegeben, allerdings nicht ohne Kritik zu ernten.

Darüber, dass Tief- und Bauverwaltungsamt in der Beschlussvorlage schreiben, für die Verbindungsstraße habe "zu keiner Zeit ein öffentliches Verkehrsbedürfnis bestanden", regten sich Bernd Michels, CDU-Ortsvorsteher von Kürenz, und Johannes Verbeek, Ratsmitglied der Linken und ebenfalls Kürenzer, auf: "Es ist eine Frechheit, das zu behaupten", schimpfte Verbeek, auch im Hinblick auf die seit Jahren geplante und immer wieder aufgeschobene Umgehungsstraße für Kürenz. Der Ratsbeschluss von 2007 für diese Umgehung müsse umgehend umgesetzt werden, forderte auch Michels. "Die Belastung der Anlieger im Aveler Tal durch rund 25 000 Fahrzeuge täglich ist nicht mehr tragbar." Hans-Alwin Schmitz von der FWG bezeichnete die 900 000 Euro Abrisskosten als "unverantwortlich". Die Stadt hätte sich bei der Bahn besser absichern müssen. Immerhin hat die Verwaltung erklärt, dass mit der Bahn über eine 50-prozentige Kostenübernahme verhandelt werden soll. Hermann Kleber, ebenfalls FWG, regte an, dass die Straßen-Zubringer zur Brücke stehengelassen werden könnten, um Kosten zu sparen.

Wolfgang van Bellen, Leiter des Tiefbauamts, hielt dagegen, dass der Abriss der Zubringer nur einen sehr geringen Teil an den Gesamt-Abrisskosten ausmache und deren Verbleib außerdem störend für das "Gesamtbild" wäre.

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