"Zesuumen gäht alles bäasser"

EHRANG (LH). Zwei Traditions-Karnevalsgesellschaften residieren in Ehrang - die von Blau-Weiß und die von Rot-Weiß. Der blau-weißen Kappensitzung am vorvergangenen Samstag folgte jetzt die der Rot-Weißen. Leider noch nicht im herbeigesehnten Ehranger Bürgerhaus.

Hoher Besuch war erschienen zur ersten großen Weiß-Roten Kappensitzung in der Mehrzweckhalle. Das war einmal das Trierer Stadtprinzenpaar, Patrick und Melanie, samt großem Gefolge. Einen ungleich weiteren Weg hatte Stadtprinzenpaar Nummer zwei zurückgelegt: Sebastian II und Frauke I aus Weimar, begleitet von Stadtoberhaupt Volkhard Germer und einer Abordnung des Handwerker-Carneval-Vereins (HWC). Die Besuche jähren sich zum 15. Mal."Kein Jahr haben unsere Freunde aus Weimar ausgelassen", lobte Sitzungspräsident Horst Lorig. "Das Schönste beim Karneval ist ein wirklich voller Saal. Damit das hier auch wirklich glückt, sind wir aus Weimar angerückt". Die Gäste aus der Goethe-Stadt mischten aktiv am Geschehen mit, allen voran der OB. Eine Kostprobe der flotten Sprüche von Volkhard Germer: "Um einen offiziellen Anstrich zu bekommen, haben sie mich auch noch mitgenommen." Weitere Reminiszenz an die Gäste: Adelheid Steines sang ihre Eigenkomposition "Weimar, Kulturhauptstadt Europas, du bist romantisch und schön".Den Geschmack des Publikums trafen auch "Die Straußmeisjer". "Viel geübt und viel geprobt - wo blieb der Beitrag von Ehrang bloß?", sangen sie sich ihren Frust von der Seele, weil ihr Auftritt für den Fernsehkarneval 2003 gestrichen worden war. Nicht schlecht ihre Parodie auf die Kommunalpolitik: "Der leere Beutel zieht auch Ehrang in die Knie. Die Brücken in unserem Dorf - so hässlich wie noch nie".Sechs flotte Büttenbeiträge hatte die KG aufgeboten, um dem närrischen Publikum herzerfrischende Lacher zu präsentieren. Bereits zum elften Mal dabei war Stefan Metzler "aus der Fröhlichergaaß". Mit Fastnacht habe er nicht viel im Sinn, so sein Wahlspruch "zur Beklopptenzeit": "Der Trick ist, dass man sich verpisst, bis wieder Aschermittwoch ist."Mit "Zesuumen gäht alles bäasser" beleuchteten die beiden Geschäftsführer Reiner Kirschen (Blau-Weiß) und Thiebaut Puel (Rot-Weiß) die manchmal mühevolle Vereinsarbeit: "Brauchen wir Eintrittskarten oder gib's nur Ehrengäst'?" Büttentreffer landeten Annelie Schmitt als "Ett Annelie von da Breck" sowie Alois Tonner und Thomas Thiel von der Müllabfuhr: "Willst du das Paradies auf Erden, musst du in Ehrang Müllmann werden."Ihr tänzerisches Talent bewiesen die Jugend- und die Große Garde, seit 34 Jahren betreut von Alice Kabus. Kerstin Schneekloth gab einen vorzüglichen Einstand als Solo-Mariechen.

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