ZIRKUS

Zu den Berichten "Todesmutige Tänze und grazile Akrobatik" (TV vom 22. Dezember) und "Unfall im Weihnachtszirkus: Motorrad-Artist auf Intensivstation" (TV vom 27. Dezember):

Der Trierer Weihnachtscircus: Für Jung und Alt bieten die großartigen Artisten aus aller Welt Nervenkitzel pur. Den ganzen Tag haben wir uns auf einen schönen, verzaubernden Abend im Weihnachtscircus gefreut. Die Los Talento Stars aus Kolumbien, die ganze drei spektakuläre Nummern anbieten, eröffnen die Show. Sie tanzen auf einem ungesicherten Hochseil, fahren Fahrrad in der Höhe und springen sogar übereinander. Der lustige Clown bringt die Kinder zum Lachen, indem er mit seinem dicken Bauch über seine eigenen Füße stolpert. Der Gentleman-Taschendieb verblüfft die Menge mit seinen Tricks. Die kleinen süßen Rhesusäffchen sind lustig anzuschauen, wenn sie mit einem Fahrrad durch die Manege flitzen. In den Gesichtern der Kinder sieht man nur noch ein Strahlen und hört lautes Lachen. So sollte ein Zirkus sein? Ein Weihnachtszirkus sollte lustige, spannende, jedoch ungefährliche Kunststücke dem Publikum bieten, besonders den Kindern. Doch leider verlangen die Zuschauer im Zirkus oder bei Unterhaltungsshows immer mehr von den Artisten und Darstellern. Und so endete der verzauberte Weihnachtstraum in einem realen Alptraum; nämlich in dem Moment, als in der Todeskugel zwei Fahrer der Los Talento Stars bei voller Fahrt - vor den Augen der Zuschauer - zusammenprallten und regungslos auf dem Grund der Kugel liegen blieben. Ist es heute denn nicht mehr möglich, eine Zuschauermenge ohne todesmutige Akrobatik zu begeistern? Vielleicht sollten sich auch die Veranstalter hier mal einige Gedanken darüber machen. Oder muss man den Tod gleich mitkaufen? Wir haben zumindest die Nase voll von dieser Art von Nervenkitzel und verzichten zukünftig gerne auf Todesräder, Todeskugeln und ungesicherte Hochseilartisten und werden Manegen besuchen, die auf weniger spektakuläres Programm setzen. Manchmal muss zuerst etwas passieren, dass die Menschen aufwachen. Wir würden uns wünschen, dass man in Zukunft die Kinder und Eltern wieder mehr mit lustigen Clowns, Zauberern und gesicherter Akrobatik begeistern würde. Denise Denger und Marcus Lamberty, Tawern

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