Zitronenwunder im Lebensmittellabor

Trier · Die Kinder-Uni läuft in diesen Tagen auf Hochtouren. Innerhalb einer Viertelstunde war nach Freischaltung der Online-Anmeldung das Lebensmittellabor ausgebucht, in dem Kinder experimentieren können, sagt Projektbetreuer Jan-Christoph Krug. Die beliebte Veranstaltung soll auch im nächsten Jahr wieder angeboten werden.

 Fynn Bredel und Noa-Cedric Rickal lernen unter Betreuung der Studentin Lena Reuter, wie man eine Zaubertinte herstellt. TV-Foto: Gabriela Böhm

Fynn Bredel und Noa-Cedric Rickal lernen unter Betreuung der Studentin Lena Reuter, wie man eine Zaubertinte herstellt. TV-Foto: Gabriela Böhm

Trier. "Kaliumpermanganat heißt das schwierige Wort. Und jetzt alle noch mal zusammen: Ka-li-um-per-man-ga-nat!" Mit offenen Mündern und großen Augen hängen die acht- bis elfjährigen Kinder an den Lippen ihrer Professorin und sprechen den chemischen Fachausdruck im Chor rhythmisch nach.
Denn es geht bei der Kinder-Uni zwar hauptsächlich spielerisch um Chemie und Lebensmitteltechnik, gleichzeitig soll aber auch Wissen vermittelt werden. Das klappt ganz einfach, wie die Versuche zeigen: Mit "Zitronenwundern", Farbreaktionen oder einem "Vulkan", der aus Backpulver entsteht.
Bereits im letzten Jahr war das Kinderlabor an der Fachhochschule so beliebt, dass in diesem Jahr gleich zwei Mal die Veranstaltung in das Programmangebot aufgenommen wurde. Und zwar mit einem luxuriösen Betreuerschlüssel: Für die jeweils auf zwölf Teilnehmer begrenzten Kinderlabore stehen ein studentischer Betreuer für zwei Kinder bereit. "Es war kein Problem, Freiwillige zu finden", berichtet Heike Raddatz, Professorin für Chemie und Lebensmitteltechnik, "ich bin überrannt worden!"
Auch die Studenten profitieren von der Kinder-Uni, bestätigt Desirée Keller (23). "So lernt man das Labor besser kennen und selbst noch was dazu."
Die Idee für das erste Kinderlabor in Rheinland-Pfalz hatte Heike Raddatz aus ihrer früheren Arbeitsstätte in Dresden mit nach Trier gebracht. Zu Beginn werden den Kindern die Geräte im Labor und Sicherheitsregeln erklärt. Ausstaffiert mit weißen Kitteln und Sicherheitsbrillen hantieren sie mit Pipetten, Reagenzgläsern und Lebensmitteln. "Mir gefällt es, mit Chemie zu arbeiten", sagt Fynn Bredel (9 Jahre) aus Olewig und zählt haarklein die einzelnen Arbeitsschritte auf, wie er und Noa-Cedric Rickal aus Rotkohlsaft eine Regenbogenreihe herstellen.
Bevor es am Nachmittag weiter mit den Experimenten geht, steht das auf dem Programm, was auch den großen Studenten am meisten Spaß macht: der Gang zur Mensa - denn ein leerer Bauch studiert nicht gern Das von der Fachhochschule Trier in Kooperation mit dem Trierischen Volksfreund organisierte Bildungsprojekt bietet bis 14. Oktober 20 Workshops, Vorlesungen und Exkursionen mit Wissenschaftlern an. Die Veranstaltungen sind ausgebucht. Wer kurzfristig nicht teilnehmen kann, sollte dies der Fachhochschule melden, um Nachrückern den Platz zu ermöglichen: Telefon 0651/8103-496. gsb

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