Zittern vor den Fernsehern, Staunen am Himmel

Trier · Mit einigen Neuerungen hat sich das Feuerwerk über dem Zurlaubener Nachthimmel beim Moselfest präsentiert. Dort hatten zuvor Musikdarbietungen die Stimmung zwar gehoben, aber das Ausscheiden der deutschen Frauen-Elf drückte auch am Ufer auf die Stimmung.

Vier Minuten vor dem Feuerwerk war die Stimmung vor der Wieweler Bühne auf dem Tiefpunkt. Die deutschen Fußballerinnen hatten im Viertelfinalspiel gegen Japan soeben ein Gegentor in der Verlängerung kassiert. Dichtgedrängt verfolgten die Fans das Geschehen auf einem kleinen Bildschirm auf der Wieweler Bühne.

Ein Durchkommen auf der Uferstraße war kaum noch möglich. Während auf der Hauptbühne das Konzert der Gruppe 24th Frame für das Feuerwerk unterbrochen wurde, lief das Spiel etwas weiter flußabwärts gnadenlos weiter.

Als zehn Minuten später der Abpfiff ertönte, lösten auch die letzten Fans ihren Blick von der kleinen Flimmerkiste und hatten Augen für das Spektakel über ihnen. Gerade noch rechtzeitig, um in den ersten Szenenapplaus miteinzustimmen, als der Nachthimmel über und über von goldenen Fäden bedeckt war.

Für das Feuerwerk des Zurlaubener Heimatfests hatten sich die Pyrotechniker der Firma Steffes-Ollig aus Müllenbach (Kreis Cochem-Zell) einige Neuheiten einfallen lassen. Neben dem "Delay Comet", einer Rakete, bei der nach der Explosion zunächst nichts passiert, bevor der silberne Kometenschweif überraschend vom Himmel regnet, hatten sie italienische Mehrschlagbomben im Gepäck. "Diese Raketen explodieren mehrmals hintereinander und wechseln dabei schlagartig ihre Richtung", erklärte Pyrotechnikerin Stefanie Reuter.

Beim Publikum auf dem voll besetzten Hang zauberten die Neuerungen so manches Staunen auf die Gesichter.
Dank des strahlenden Sonnenscheins war das Moselfest am Samstag auch vor dem Feuerwerk gut besucht. Gegenüber der Hauptbühne hatten sich bereits zur ersten Band des Abends zahlreiche Zuhörer eingefunden.

50 Minuten später als geplant legten die Chopsticks los. Probleme beim Soundcheck von Silvia Dias hatten den Auftritt der fünf Trierer hinausgezögert. Davon ließen sich die Musiker die Laune aber nicht verderben. "Uns macht es einfach Spaß zu spielen, gerade hier in Zurlauben. Da wir uns noch im Anfängerstadium befinden, ist es für uns etwas ganz Besonderes vor so vielen Leuten auftreten zu können", sagte Jonas Vogel, Keyboarder der Gruppe.

Die Wartezeit vertrieben sich die Chopsticks einfach mit Bier und Cocktails am Ausschank neben der Bühne.
Auf einen vergleichbaren Zuschauerstrom hofften die Veranstalter auch am heutigen Sonntag.

Am Montag geht das 56. Moselfest Zurlauben zu Ende. Zum Abschluss wird es noch drei Mal Live-Musik geben. Die Besucher können sich dabei zwischen modernen und traditionellen Klängen entscheiden. Um 19.30 Uhr treten zeitgleich die Band ClimaX und die Zurlaubener Duckenten auf. Während die sechs Musiker von ClimaX auf der Hauptbühne Klassiker der Pop- und Rockgeschichte spielen, geben die Duckenten auf der Wieweler Bühne Stücke in Trierer Mundart zum Besten.

Ab 21.30 Uhr klingt das Heimatfest mit dem Auftritt der Fanatic Five aus. Neben einem Querschnitt durch die aktuelle Musiklandschaft darf sich das Publikum auch auf Klassiker der vergangenen Jahrzehnte freuen. fas

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort