Zu lange Wartezeiten

Mit großem Interesse habe ich den Artikel im TV gelesen und möchte meine ersten Erfahrungen vom Montag, 5. September, schildern. Seit mehr als zehn Jahren bin ich treue Kundin der Verkehrsbetriebe Trier und bezahle mittlerweile für mein Jahresticket 548 Euro.

Das ist ein Menge Geld, zumal ich 560 D-Mark vor über zehn Jahren für mein damaliges Jahresticket bezahlt habe. Dennoch schildere ich meine ersten Begegnungen. Als Anwohner des Trierer Stadtteils Irsch (bereits seit 1993) fahre ich täglich mit der Linie 26 und muss am Kleeburger Weg aussteigen, um meine Arbeit zu erreichen. Der neue Spar-Plan lässt es gerade noch zu, dass ich morgens um 8.29 Uhr meine Anbindung wahrnehmen kann. Wenn sich jedoch der Feierabend nähert, graut mir. Ich muss gegen Mittag mit der Line 6 Abfahrt 13.53 Uhr Kleeburger Weg einsteigen, fahre bis Thiergarten, warte auf meinen Anschlussbus (Abfahrt um 14.05 Uhr) und bin, wenn ich Glück habe, gegen 14.25 Uhr wieder in Irsch. Es ist faszinierend, wenn man bedenkt, dass man für etwa vier Kilometer im Stadtgebiet Trier eine halbe Stunde benötigt. Der neue Spar-Plan sieht ebenfalls Kürzungen im Sternbussverkehr der Linie 84 vor, so etwa ist die Anbindung früher vom Hauptbahnhof Trier um 20.30 Uhr gestrichen worden. Da ich eine Aushilfstätigkeit im Einzelhandel wahrnehme und in der Weihnachtszeit bis 20 Uhr arbeiten werde, muss ich eine geschlagene Stunde in der City Trier verweilen, da mein nächster Anschluss erst um 21.03 Uhr gewährleistet ist. Na ja, der Tag ist offenbar noch nicht lang genug für mich! Eine weitere Frage stellt sich, weshalb ich als Jahreskarteninhaber zu bestimmten Zeiten im Linienverkehr den Asta-Zuschlag bezahlen muss? Sind die Kosten von 548 Euro noch nicht hoch genug? Warum können Jahreskarteninhaber von dieser Zuzahlung nicht befreit werden, vor allem wenn sie ihn selten in Anspruch nehmen? Zu guter Letzt stellt sich heraus, dass das Stadtbusfahren in der Region Trier zu einem richtigen Abenteuer werden kann. Oder sind die Stadtwerke Trier nun doch daran interessiert, dass viele ihrer Kunden wieder aufs Auto umsteigen, um entlastet zu werden? Sicher werde ich in dieser Angelegenheit nicht die Einzige sein, die sich ihren Frust "von der Seele" schreibt. Annett Oehmichen, Trier

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