Zügiger und sicherer hinauf auf die B 52

Schweich/Trier-Ehrang · Für Zigtausende Autofahrer bedeuten die Arbeiten an der A-64-Anschlussstelle bei Ehrang ein tägliches Hindernis. Doch es kommt Land in Sicht: Die Fahrbahnsanierung auf der Eisenbahnüberführung ist fast abgeschlossen, und Ende Oktober werden die neuen Auf- und Abfahrten für den Verkehr freigegeben. Die Gesamtkosten betragen 2,3 Millionen Euro.

Schweich/Trier-Ehrang. Der Verkehr am A 64/B 52-Anschluss Ehrang soll ab Ende Oktober zügiger und sicherer laufen. Dazu erhält der Verkehrsknotenpunkt an der Schnittstelle von B 53 und B 52 breitere Auf- und Abfahrten in beiden Fahrtrichtungen. Mehr Sicherheit soll auch eine Beschleunigungsspur an der Auffahrt von der B 53 in Richtung Trier (Moselbrücke/B 52) bringen.
Bisher reihten sich dort die auffahrenden Fahrzeuge direkt auf die rechte Spur in Richtung Moselbrücke ein. Der Verkehr aus Richtung Luxemburg näherte sich auf der linken Spur. Mehrfach hatten sich dort schwere Unfälle ereignet, weil Auffahrende zu schnell auf die linke Spur wechselten oder aus Richtung Luxemburg kommende Fahrer zu früh auf die rechte Spur zogen. Der spektakulärste Unfall geschah im März 2003, als ein aus Richtung Luxemburg kommender PKW von einem auffahrenden Auto nach links abgedrängt wurde und frontal in einen entgegenkommenden Reisebus prallte. Der voll besetzte Bus fuhr die steile Böschung hinunter und blieb unten kurz vor der Kyll stehen. Rund 50 Fahrgäste wurden verletzt. Der PKW-Fahrer starb an der Unfallstelle.
Mit einer Beschleunigungsspur soll die Situation entschärft werden. Außerdem stehen dadurch auf der A 64/B 52 von Luxemburg bis Trier durchgehend zwei Fahrspuren zu Verfügung.
Ende Juni hatten die Arbeiten begonnen, inzwischen präsentiert Walter Druckenmüller von der Autobahnmeisterei Schweich die fast fertige Beschleunigungsspur. Für sie musste der Fahrdamm vor der Moselbrücke durch große Erdaufschüttungen verbreitert werden. Auf der Gegenseite an der Auffahrt in Richtung Luxemburg wird es auch künftig keine Beschleunigungsspur geben. "Weil die Auffahrt dort in die B-53-Überführung mündet, können wir nicht verbreitern", sagt Druckenmüller.
Radargesteuerte Ampel


Fast fertig sind auch die beiden Auffahrten von der B 53 in Richtung Trier und Luxemburg. Gleiches gilt für die erneuerte Fahrbahn auf der Bahnüberführung. Den Abschluss bildet nun der breitere Ausbau der beiden Abfahrten. Während dieser Arbeiten wird der aus Richtung Luxemburg und Trier abfahrende Verkehr über die neuen Auffahrten zur B 53 hinuntergeleitet. Für Fahrzeuge, die von der B 53 in Richtung Luxemburg oder Trier auffahren wollen, gilt weiter die Umleitung über Schweich.
"Die beiden Abfahrten sollen im Interesse des Verkehrsflusses auch während der Bauarbeiten offen bleiben", sagt Druckenmüller. Außerdem sorge eine radargesteuerte Ampel dafür, dass der aus Richtung Luxemburg ankommende Verkehr bevorzugt auf die B 53 abfließen könne, um Staus oben auf der B 52 zu vermeiden. Allerdings führe dies auf der B 53 zu unvermeidbaren Behinderungen des abendlichen Berufsverkehrs aus Richtung Trier (TV vom 19. September). Druckenmüller: "Diese Regelungen an den Ausfahrten beruhen auf einem Gutachten zur Baustellenverkehrsführung, das wir bei der Planung eingeholt hatten."
Aufgeschoben, aber nicht aufgehoben ist die Sanierung der B-52-Moselbrücke bei Ehrang. Nach Angaben der Autobahnmeisterei Schweich wird die Rundumsanierung des stark frequentierten Bauwerks nicht vor 2013 beginnen. Die Arbeiten an dieser wichtigen regionalen Moselüberquerung sollen rund zwei Jahre dauern.
Autofahrer ärgern sich oft über scheinbar verlasseneAutobahnbaustellen, an dem sich der Verkehr langsam vorbeiquetschen muss. Der Ärger beruht in den meisten Fällen auf einem Missverständnis oder auf Unkenntnis. Beispielsweise müssen frisch gegossene Betonfahrbahnen mindesten 14 Tage lang aushärten. In dieser Zeit tut sich an der weiterhin gesperrten Piste nichts. Zu "Wallungen" bei Vorbeifahrenden führen oft die Markierungsarbeiten: Die Fahrbahn ist schon gesperrt, aber keine Baumaschinen weit und breit. Nur der Markierungstrupp arbeitet sich am anderen Ende mit den gelben Aufklebern vor. Ein typisches Beispiel sind auch die laufenden Hangarbeiten an der A 64 bei Dicke Buche, die von oben nicht einsehbar sind. Walter Druckenmüller, Leiter der Autobahnmeisterei Schweich: "Die Leute sehen von oben nichts oder höchstens einen alleine arbeitenden Bagger und schimpfen über den vermeintlichen ‚Schlafmützenbetrieb\\' auf der Baustelle." f.k.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort