Zufriedene Mienen, gute Prognose

Trier · Dank fast 1500 neuer Mitglieder fühlt sich die Volksbank Trier eG als größte Genossenschaftsbank der Region gewappnet für die Zukunft. Denn dank zusätzlicher Kredite konnte die Bank ihre Ertragslage auch angesichts niedriger Zinsen noch halten.

Trier. Sichtlich stolz und zufrieden präsentiert der Vorstand der Volksbank Trier in diesem Jahr seine Bilanzzahlen. Wie weggeblasen scheint die doch recht trübe Stimmung aus dem vergangenen Jahr, als das Finanzinstitut angesichts der niedrigen Zinsen in der Euro-Zone nur eine "gedämpfte Prognose" (Vorstand Karl A. Heinz im Januar 2013) abgeben wollte. Nun herrscht wieder Freude. Denn man habe die Position des Hauses "trotz des harten Wettbewerbs" und wegen Kostensenkungen gefestigt, sagt Vorstand Horst Schreiber bei der Vorstellung der Bilanzzahlen für das vergangene Jahr. Zur guten Stimmung haben nicht nur 1484 neue Genossenschaftsmitglieder bei der Volksbank Trier gesorgt. "Trotz anhaltend niedriger Zinsen haben die Kunden auch nochmals mehr gespart", sagt Vorstand Norbert Friedrich. So haben sich die Kundeneinlagen um sieben Prozent auf 567 Millionen Euro (siehe Grafik) erhöht - ein Wert, der laut der Bankchefs weit über dem bundesdeutschen Durchschnitt liegt. Der Wille zum Vermögensaufbau sei also weiterhin ungebrochen, sagt Friedrich.
Was die Volksbank ihrerseits vor die Herausforderung stellt, den Kunden intensiver zu beraten und an sich zu binden, um für Bank und Kunden aus der Niedrigzinsphase so viel Ertrag wie möglich zu erreichen.142 Kundengespräche täglich


Immerhin 125 Privatkundengespräche und 17 Unterredungen mit Firmenkunden verzeichnet die Volksbank Trier täglich. Besonders auffällig: Gleichzeitig neben dem Anstieg der Sparguthaben der Kunden ist weiterhin die Nachfrage nach Wohnungsbaukrediten gestiegen. "Wer schon immer ein eigenes Haus oder eine Eigentumswohnung als Investitionsobjekt haben wollte, der kauft dies jetzt", sagt Friedrich und verweist auf ähnliche Tendenzen sowohl in der Stadt Trier, als auch in Schweich und Konz. Folglich sind auch die Kundenkredite der Volksbank gewachsen - um mehr als elf Prozent auf nun 611 Millionen Euro. Deshalb hat das Kreditinstitut gar einen Teil seiner Wertpapierbestände verkauft, um die steigende Kreditnachfrage befriedigen zu können. Heißt: In Zeiten niedriger Zinsen kommt es für die Banken darauf an, mit mehr Einzelkrediten den gleichen Gewinn zu erwirtschaften. Der Beweis: Erstmals in der fast 110-jährigen Geschichte der Volksbank Trier liegt die Bilanzsumme nun über der 800 Millionen-Euro-Grenze, der Gewinn bleibt auf dem Niveau von 2,5 Millionen Euro. Demnach sind die beiden Vorstände optimistisch für das Jahr 2014: "Die ersten Tage des neuen Jahres zeigen: Die Kreditnachfrage ist weiterhin hoch. Wir werden wohl wieder ein sehr gutes Jahr haben", prognostiziert Norbert Friedrich.Extra

Wie bereits im vergangenen Jahr angekündigt, hat die Volksbank Trier unter dem Titel "Meine Volksbank" ein eigenes Portal geschaffen, um die Kunden stärker an sich zu binden. Im vierten Quartal startete auch die erste Runde der Aktion "Helden der Region". Dabei haben Kunden der Volksbank allein darüber abgestimmt, welche Vereine und Initiativen in der Region von einem Teil der rund 126 000 Euro Spendensumme des Finanzinstituts im vergangenen Jahr profitieren sollen. Insgesamt 15 Preisträger gibt es in der ersten Runde. Hauptgewinner sind der TuS Longuich-Kirsch (750 Euro), die Jugendfeuerwehr Farschweiler (2000 Euro) und der SV Fortuna Fell 1924 (5000 Euro). Künftig soll der Wettbewerb viermal im Jahr stattfinden. Die nächste Runde beginnt Anfang Februar. sas

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