Zuhören und lernen: Trierer Oberbürgermeister besucht fünf soziale Träger und Wohlfahrtsverbände der Stadt

Trier · Die prekäre Situation einer 80-Jährigen hat ihn stark beeindruckt, und Probleme kamen zur Sprache.

 Gesprächspartner des Trierer Oberbürgermeisters Wolfram Leibe im Rathaus (von links): der stellvertretende Vorsitzende des Awo-Stadtverbands Trier Stefan Wilhelm, Gastgeber und Geschäftsführer des Diakonischen Werks Trier und Simmern Traben-Trarbach Carsten Stumpenhorst und Toni Loosen-Bach, Koordinator der Bürgerbeteiligung.

Gesprächspartner des Trierer Oberbürgermeisters Wolfram Leibe im Rathaus (von links): der stellvertretende Vorsitzende des Awo-Stadtverbands Trier Stefan Wilhelm, Gastgeber und Geschäftsführer des Diakonischen Werks Trier und Simmern Traben-Trarbach Carsten Stumpenhorst und Toni Loosen-Bach, Koordinator der Bürgerbeteiligung.

Foto: Katja Bernardy

Mehrere Stunden hatte der Trierer Oberbürgermeister in seinem Terminkalender geblockt, um sich ein Bild von der Arbeit sozialer Einrichtungen in Trier zu machen. Anschließend hatte er zu einem Presseresümee ins Diakonische Werk in Trier eingeladen: "Ich habe zugehört, wir haben uns ausgetauscht und ich habe gelernt", bilanzierte der Stadtchef. Im Café der Arbeiterwohlfahrt (Awo) hatte er mit Haupt- und Ehrenamtlichen sowie Besuchern der Begegnungsstätte gesprochen, im Zufluchtsort für Wohnungslose, dem Benedikt-Labre-Haus des Caritasverbandes, unterhielt er sich mit Wohnungslosen. Die Fachleute der Diakonie stellten ihm die tägliche Arbeit mit Hilfesuchenden vor.

Vor seinem Urlaub hatte Leibe dem Deutschen Roten Kreuz und dem Sozialdienst katholischer Frauen einen Besuch abgestattet. Am meisten habe ihn die Begegnung mit Wohnungslosen beeindruckt, und die 80-Jährige, die zur Schuldnerberatung gehen müsse, sagte Leibe. "Kann das sein?", fragte der Oberbürgermeister in die Runde. Mit am Tisch saßen Carsten Stumpenhorst, Gastgeber und Geschäftsführer des Diakonischen Werks Trier und Simmern Traben-Trarbach, Caritasdirektor Bernd Kettern, der stellvertretende Vorsitzende des Awo-Stadtverbands Trier Stefan Wilhelm sowie Toni Loosen-Bach, Koordinator der Bürgerbeteiligung im Rathaus.

Leibe lobte die geleistete Arbeit, "die zum sozialen Frieden in der Stadt beiträgt".

Aber auch Probleme wurden thematisiert: Unter anderem dass die Integration Geflüchteter Dolmetscher brauche. Ein Fazit der Gespräche: Viele Hilfsangebote können ohne Dolmetscher nicht von Betroffenen genutzt werden. Geld, das frühzeitig etwa in Dolmetscherdienste investiert würde, mache sich langfristig bezahlt, sagte Leibe. Prävention sei ein großes Thema. "Die Kommunen fangen auf, aber sie können dies nicht alleine tun, sie benötigen Unterstützung von Land und Bund", betonte Triers Oberbürgermeister mehrfach.

Die Initiative des Oberbürgermeisters stand unter dem Motto "Tag des sozialen Zusammenhalts". "Toll, dass sie an die Basis gehen", sagten Stumpenhorst und Caritasdirektor Kettern.

Leibe meinte, es sei ihm wichtig gewesen, "den Menschen ohne Vorführeffekt zu begegnen". Mit ihm werde es beispielsweise kein Foto mit Wohnungslosen geben, so der OB. Stefan Wilhelms persönliches Resümee: "Es hat mich sehr gefreut, dass wir auch mal erzählen dürfen, was wir tun und was wir brauchen."

Zuhören, austauschen, lernen (von links): Caritasdirektor Bernd Kettern, Oberbürgermeister Wolfram Leibe, der stellvertretende Vorsitzende des Awo-Stadtverbands Trier Stefan Wilhelm, Gastgeber und Geschäftsführer des Diakonischen Werks Trier und Simmern Traben-Trarbach Carsten Stumpenhorst und Toni Loosen-Bach, Koordinator der Bürgerbeteiligung, im Rathaus im Gespräch. TV-Foto: Katja Bernardy

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