Walter Bell hat seine "Glanzzeiten" hinter sich. "Am Tag hab' ich schon mal 110 Zigaretten geraucht", berichtet der 46-Jährige. Drei Päckchen täglich war die Regel und blauer Dunst sein Leben. Bell versuchte auch immer wieder, von seiner Sucht loszukommen. Ein paar Tage oder Wochen hielt er die Abstinenz durch, doch dann griff er wieder zum Glimmstängel. Bis zu 100 Rückfälle habe er in all den Jahren erlitten, doch seit einigen Monaten wähnt sich Bell auf der sicheren Seite. Und weil er zu wissen glaubt, wie er das geschafft hat, will er nun seine Erfahrungen in ein Projekt einbringen: Eine Selbsthilfegruppe für Menschen, die Nichtraucher werden wollen oder es gerade geworden sind. Wöchentlich und das ganze Jahr hindurch sollen sich Interessierte im Bürgerhaus Trier-Nord treffen. Alles sei freiwillig und kostenlos. Außerdem "wird auch nicht mit irgendwelchen Krankheiten geschockt", stellt Bell klar. "Gemeinsam statt einsam", lautet die auch für andere Selbsthilfegruppen typische Devise. "Es soll vermittelt werden, wie jeder Einzelne wieder auf natürliche Weise zu einer gesunden Lebensweise zurückkehren kann", erläutert Initiator Bell seinen Ansatz. Aus Erfahrung weiß der Neu-Nichtraucher, dass die Freizeit- und Lebensgestaltung der Knackpunkt für den Erfolg eines nikotinsuchtfreien Daseins ist. "Es bringt ja nichts, wenn Sie nur zu Hause auf der Couch vor dem Fernseher sitzen", berichtet Bell, der sich zu beschäftigen weiß: Schwimmen und Wandern zählen zu seinen Freizeitaktivitäten. Eigeninitiative ist also gefordert, und das gleich zu Beginn: "Jeder soll in die Lage versetzt werden, sich das Rauchen selbstständig abzugewöhnen", so Bell. Nur so lerne er auch, "sich im Fall eines Rückfalls wieder selbst zu regenerieren". Das erste Treffen ist am 2. März um 18 Uhr im Bürgerhaus Trier-Nord. Schriftliche Anmeldungen: Selbsthilfe Kontakt- und Informationsstelle Trier, Franz-Georg-Straße 36, 54292 Trier, Fax: 0651-9917688, E-Mail: Kontakt@sekis-trier.de.