Open-Air-Veranstaltungsreihe Triers fröhlichster Belagerungszustand

Trier · Am Mittwoch startet die fünfte Auflage von Porta3. Die Bühne bleibt bis nach dem Altstadtfest stehen.

 Die trasparenten Bühne steht bereits, die Technik wird am Dienstag aufgebaut: Die fünfte Auflage von Porta hoch drei (im Bild: Mitorganisatorin Alexandra Meusel von der TTM) ist fast startklar.

Die trasparenten Bühne steht bereits, die Technik wird am Dienstag aufgebaut: Die fünfte Auflage von Porta hoch drei (im Bild: Mitorganisatorin Alexandra Meusel von der TTM) ist fast startklar.

Foto: Roland Morgen

„Drei Abende, drei Künstler, drei Genres“ – das war einmal. Der Name Porta3 ist geblieben, doch von ihrem Ursprungskonzept hat sich die 2015 gestartete sommerliche Konzertreihe mit der einzigartigen Kulisse verabschiedet. Passend zur fünften Veranstaltungsauflage stehen diesmal (19. bis 23. Juni) fünf Konzertabende auf dem Programm. Sehr zur Freude von Fans der gepflegten Livemusik, die somit eine größere Auswahl als in vergangenen Jahren haben.

Wer sich nicht für Pop, Rock, Folk und Klassik vor der Porta Nigra interessiert, wird in Trier dennoch damit konfrontiert. Wenigstens indirekt. „Das Ganze geht mit einen ziemlichen Ausnahmezustand einher“, sagt auch Michael Wöffler, Inhaber der gleichnamigen Trierer Verkehrstechnikfirma und gewissermaßen ein „Hauptbetroffener“. An seinem 50. Geburtstag (4. Juni) wurde „wenig gefeiert, dafür um so mehr gerödelt“. Schon seit vier Monaten sind Wöffler und sein Team mit den Vorbereitungen des Festivals beschäftigt. Die heiße Phase läuft seit vorletzter Woche. Zwei Sattelschlepper-Ladungen Material, vom Absperrgitter bis zum Elektrokabel, wurden herangekarrt. Mission: den Porta-Vorplatz zum Sperrbezirk mit Wohlfühlatmosphäre für zahlende Konzertbesucher umfunktionieren.

Wöfflers Aufgabenspektrum ist umfassend: „Wasser- und Energieversorgung, Sicherheitstechnik, Verkehrsumleitung, Notbeleuchtung – bis auf die Bühne sowie Beschallung- und Lichttechnik machen wir so ziemlich alles.“

Besagte Bühne, die einer Spezialfirma aus Münchweiler/Pfalz gehört und übers Wochenende aufgebaut wurde, ist ein Prunkstück. Eine Transparentkonstruktion, die den Segen der (Landes-) Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) gefunden hat. Eine normale Bühne, die den Blick aufs Weltkurerbe verbauen würde, hätten die Hüter der staatlichen Denkmäler niemals genehmigt. Zumal der bespielbare Untersatz für die Musiker nicht nur fürs Porta3-Festival benötigt wird, sondern auch fürs Altstadtfest (28. bis 30 Juni). Deshalb wird mit dem Abbau erst begonnen, wenn das Guildo-Horn-Konzert am Altstadtfest-Sonntag (Beginn: 21 Uhr) verklungen ist.

Allerdings gibt es Unterschiede im Aufwand: „Die Konzerte von Porta3 sind die Einzelveranstaltungen in Trier mit dem höchsten Stromverbrauch“, berichtet Michael Wöffler. Er sorgt für eine Stromstärke vom 440 Ampere.

Auch für die Trierer Stadtwerke (SWT) legt SWT-Verkehrsmeister Jürgen Schneider gewissermaßen den Schalter um. Dann fahren die Stadtbusse in Richtung Porta nicht mehr durchs Margaretengässchen und die Simeonstraße, sondern auf der vom Altstadtfest bekannten Umleitung. Der Ersatz für die dann an der Porta Nigra wegfallenden Haltestellen befindet sich in der Christophstraße. Die Sperrung und die damit einhergehende Umleitung haben bis einschließlich Sonntag, 23. Juni, Bestand. Tags darauf fahren die Busse wieder nach Plan, ehe am Nachmittag des Altstadtfest-Freitag erneut der Bereich um den Porta-Vorplatz zur Tabuzone für Kraftfahrzeuge (und damit auch SWT-Busse) wird. Mehr Infos dazu gibt es online unter www.swt.de.

Der Aufbau für Porta3, eine vom Medienpartner Trierischer Volksfreund unterstützte Co-Produktion der städtischen Tourismus- und Marketing GmbH (TTM) und der Veranstaltungsagentur Popp-Concerts (Trier), dauert noch bis Dienstagabend. Finaler Akt der Vorbereitung: Die Trierer Firma ProMusik liefert und installiert die Licht- und Beschallungstechnik. 

Dann muss noch das Wetter mitspielen. Denn Open-Air heißt Freiluftveranstaltung, und Ausweichmöglichkeiten bestehen nicht. Auch diejenigen, die erst abwarten wollen, ob es auch wirklich trocken bleibt und kein Gewitter droht, müssen nicht befürchten, vor verschlossenen Türen zu stehen. Es stehen jeweils 2800 Stehpläze zur Verfügung, und noch keines der kostenpflichtigen Konzerte ist ausverkauft. „Für alle vier Abend von Mittwoch bis Samstag sind noch Tickets zu haben“, sagt Popp-Cocenrts-Chef Oliver Thomé (41).

Für das abschließende Picknick-Konzert des städtischen Orchesters ist wie gehabt der Eintritt frei. Mehr Infos online:

 Vorbote des Festivals: Ab Mittwoch gibt es im Margaretengässchen bis Ende der Woche kein Durchkommen für Busse und Lieferverkehr.

Vorbote des Festivals: Ab Mittwoch gibt es im Margaretengässchen bis Ende der Woche kein Durchkommen für Busse und Lieferverkehr.

Foto: Roland Morgen
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