Zum Wohl der Patienten

TRIER. (thk) Mehr als 300 000 Menschen leiden in Deutschland an Parkinson. Eine viel versprechende Behandlungsmethode ist die "Stereotaktische Tiefenhirnstimulation". Dabei wird mit Hilfe eines Hirnschrittmachers der Nucleus Subthalamicus stimuliert.

Als einzige Klinik in Rheinland-Pfalz wendet das Brüderkrankenhaus Trier die moderne Methode an. Das "i3A" (Institut für Innovative Informatik-Anwendungen) an der Fachhochschule Trier unter Leitung von Professor Peter Gemmar hat im Rahmen eines Projekts für angehende Diplomanden Verfahren zur Unterstützung dieser neuen Behandlungsmethode entwickelt. Die dabei entstandenen Diplomarbeiten wurden an der Fachhochschule vorgestellt. Dr. Frank Hertel, Arzt in der Neurochirurgie am Brüderhaus, erläuterte die Vorteile der "Stereotaktischen Tiefenhirnstimulation". Bei Patienten mit Parkinson ist der Nucleus Subthalamicus aufgrund eines Dopamin-Mangels hyperaktiv, durch die Stimulation mit Elektroden wird die Aktivität gebremst. Das Ergebnis ist eine Verbesserung aller Krankheitssymptome. So verschwindet nach dem Eingriff das typische Zittern, auch können Bewegungen wieder flüssig ausgeführt werden. "Die Behandlung hat eine hohe sozialmedizinische Bedeutung", sagt Hertel. Doch der Eingriff ist nicht einfach und sehr zeitaufwändig. Der Chirurg muss mithilfe moderner Bildverarbeitung den Nucleus Subthalamicus im Gehirn lokalisieren und die Elektroden dort positionieren. Hierbei kann die moderne Informationsverarbeitung helfen. So entwickelte die Informatikerin Karin Fisch im Rahmen ihrer Diplomarbeit ein Programm, das die Position des Nucleus Subthalamicus im Gehirn des Patienten automatisch bestimmt. Peter Mrosek, ein weiterer Diplomand, beschäftigte sich mit der automatischen Bestimmung des Weges von der Schädeldecke zum Nucleus Subthalamicus. Auch in Zukunft soll die Kooperation zwischen dem Brüderkrankenhaus und der Fachhochschule fortgesetzt werden.

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