Zur Gartenschau ein Rohbau

TRIER. Der Umbau des Hauptbahnhofs soll in den nächsten Tagen beginnen. Das versicherte die zuständige Bereichsleiterin der Bahn AG im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund zu. Behindertengerecht werden sich Bahnsteige und Gebäude jedoch erst nach der Landesgartenschau präsentieren.

Die Leiterin des Regionalbereichs Mitte der DB Station & Service, Susanne Kosinsky, kündigte an, schon in wenigen Tagen werde mit den Abbrucharbeiten im Nordflügel des Hauptgebäudes begonnen. Spätestens Ende März werde dann der "veredelte Rohbau" fertig gestellt, so die Konzern-Managerin, die für sämtliche Bahnhöfe in Rheinland-Pfalz zuständig ist. Dennoch gibt es offenbar weiterhin Unwägbarkeiten in den Planungen. So räumte eine Bahn-Sprecherin ein, dass die Bahn noch nach Pächtern für den Nordflügel suche. Ein ernsthafter Interessent für die Gastronomie sei zwischenzeitlich abgesprungen, bestätigte auch Susanne Kosinsky. Aufzug zum Bahnsteig

Trotzdem werde man umbauen, so die Bereichsleiterin, die zuversichtlich ist, dass sich noch ein geeigneter Gastronom finden wird: "Wir haben schon eine Reihe von Verträgen abgeschlossen." Welche Branchen und Betriebe in den Nordflügel einziehen werden, könne sie - mit Ausnahme des Presseshops - nicht sagen. Der seit Jahren geforderte behindertengerechte Ausbau der Bahnsteige wird sich derweil bis in den Herbst hinziehen. In einem ersten Bauabschnitt soll am so genannten Hausbahnsteig, Gleis 11, ein Aufzug gebaut werden. Dann wird es möglich sein, von dort in die Gleisunterführung zu gelangen. Der Aufzug soll spätestens im April dienstbereit sein. Doch während und nach der Landesgartenschau werden Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer auch weiterhin fremde Hilfe benötigen; zumindest, wenn sie auf den stark frequentierten Gleisen 12 und 13 ankommen oder abfahren. Denn der Bau eines Aufzugs auf dem mittleren Bahnsteig wird erst im Herbst in Angriff genommen. Bis dahin soll ein Hublift Abhilfe schaffen, der jedoch von Servicepersonal der Bahn AG bedient werden muss. "Das ist kein Problem, denn wir werden während der Landesgartenschau zusätzliches Personal einsetzen", verspricht Kosinsky. "Außerdem möchten wir verhindern, dass sich der Hauptbahnhof dann als Baustelle präsentiert", begründet die Bahn AG das schrittweise Vorgehen und die Bauunterbrechungen. Parken soll für Bahnkunden billiger werden

Auch Bernhard Kaster (CDU) möchte nicht, dass die zugreisenden Gartenschaubesucher vor Bauzäunen stehen. "Ich erwarte, dass der Hauptbahnhof eine Visitenkarte der Stadt wird", sagt der Bundestagsabgeordnete dem Trierischen Volksfreund . Seit Monaten bemüht sich Kaster in intensiven Gesprächen mit der Bahn um Verbesserungen am Hauptbahnhof, jetzt kann er einen Erfolg vorweisen: So wird das Parken für Zugreisende billiger. Ab dem 1. April winkt Bahnkunden im Parkhaus am Alleencenter ein Gebührennachlass von 40 Prozent. "Damit wird das Park & Ride-Angebot am Hauptbahnhof nennenswert verbessert." Vor wenigen Tagen hatte er die Bahn AG überzeugen können, die Kosten für die Umrüstung der entsprechenden Kassenautomaten zu übernehmen. Bahnreisende werden ihren Parkchip am Infoschalter des Hauptbahnhofs aufwerten können, um in den Genuss der Ermäßigung zu kommen. Unterdessen kündigte Kosinsky ein Sofortprogramm für kleinere Arbeiten am und im Hauptbahnhof an: Ein neues "Wegeleitsystem" soll für Orientierung sorgen, und auch der Wartebereich wird aufgewertet; mit frischer Farbe an den Wänden.

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