Trier. In Helga Hemmerlings Atelier in der Paulinstraße kommen Kinder, Jugendliche und Erwachsene, um sich in den unterschiedlichsten Maltechniken von Kohlezeichnung über Pastell- bis Ölmalerei unterrichten zu lassen. "Es gibt kein festes Programm", sagt die Künstlerin. "Am Vormittag sind meist Frauen da, um gemütlich mit anderen eigene Vorstellungen auf der Leinwand auszuprobieren." Am Nachmittag kämen Kinder und Jugendliche.

Bleibt da noch Zeit für ihr eigenes Schaffen? Besonders im Sommer nehme sie sich die Muße, denn danach kämen vermehrt Auftragsanfragen auf sie zu. "Meinen Kundenkreis habe ich weitgehend durch Mundpropaganda und den Verkauf meiner Stadtansichten in der Tourist-Information aufgebaut." Viele Kunden kennt sie noch aus früheren Zeiten, in denen sie einen Bilderverkaufsstand in der Fußgängerzone hatte.

Nach bestandenem Diplom an der königlichen Akademie der schönen Künste in Antwerpen reiste sie mit ihrem damaligen Lebensgefährten im Wohnmobil durch Europa und bot ihre Kunst in Pastell und Kohle auf der Straße zum Verkauf an. Das direkte Zusammenkommen mit internationalem Publikum, die Unterschiedlichkeit der Menschen, die ihr auf diese Weise begegneten, hätten sie begeistert und inspiriert, eigene Eindrücke von Charakteren darzustellen, erzählt Helga Hemmerling. "Die Seele muss rüberkommen", schildert sie ihr Anliegen als Porträtmalerin. Drei Jahre lang reiste sie umher, dann ließ sich die aus Amel bei Prüm stammende Künstlerin in Trier nieder. "Trier ist eine schöne Stadt", sagt sie. Sie sei immer gerne dort gewesen und schätze das multikulturelle Flair dieser Stadt, die vielen unterschiedlichen Nationalitäten.

Heute lebt Helga Hemmerling beinahe herkömmlich, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Derzeit arbeitet sie an neuen Ausstellungen: Bekannte und neue Werke der Malerin, darunter auch Engelmotive, werden in diesem Jahr im Brüderkrankenhaus und in der Steipe zu sehen sein.