Zurück in die Kita Trimmelter Hof

Trier · Endlich: Nach insgesamt mehr als drei Jahren Schimmel-Sanierung können die ausquartierten rund 120 Kinder am Dienstag zurück in die Kindertagesstätte Trimmelter Hof ziehen. Die Sanierung der 1998 eröffneten Einrichtung dürfte inklusive der Kosten für die Ausweichquartiere rund zwei Millionen Euro gekostet haben.

Die Sanierung in der Kita Trimmelter Hof ist abgeschlossen, ein Umzugsunternehmen bringt die Möbel zurück in den Kindergarten. Am Dienstag nach Ostern kommen die Kinder wieder zurück. TV-Foto: Friedemann Vetter

Trier. Zuletzt mussten auch noch die Böden in der Kita Trimmelter Hof herausgerissen und erneuert werden. Dass auch im Bodenaufbau der Schimmel sitzt, war allerdings erst aufgefallen, nachdem die eigentliche Generalsanierung abgeschlossen war.
Diese hatte nach der ersten Schließung der Einrichtung im Januar 2008 begonnen und bis zum Herbst 2009 gedauert. Fassade und Dach wurden nahezu komplett erneuert, um die aus verschiedenen Fehlern beim Bau der Kita resultierenden Feuchteschäden zu beheben. Doch kaum waren die Kinder aus ihren Ausweichquartieren wieder zurückgezogen, klagten die ersten erneut über Atemwegsbeschwerden.
Und das Unglaubliche erwies sich als wahr: Unter den Böden, in der Trittschalldämmung, saßen immer noch Schimmelsporen. Ursache dafür war feucht verbautes Dämmmaterial. Erst Spürhunde eines baubiologischen Instituts aus Norddeutschland machten den Bauschaden ausfindig.
Gute Werte nach Sanierung


Im März 2010 wurde die Kita für die neuerlichen Renovierungsarbeiten nochmals geschlossen und wieder mussten die rund 120 Kinder mit Ausweichquartieren vorliebnehmen.
Jetzt scheint die unselige Geschichte endlich ein Ende zu nehmen: "Die Sanierungsarbeiten im Innenbereich konnten planmäßig abgeschlossen werden", erklärt das städtische Presseamt auf TV-Anfrage. Die Messungen durch das Sachverständigenbüro, das die Arbeiten begleitet hat, hätten zudem sehr gute Werte ergeben. Ab Dienstag nach Ostern hat die Kita wieder geöffnet.
Die erste Sanierung hat nach Angaben der Stadtverwaltung inklusive der Kosten für das Baugutachten, der Ausweichquartiere, des Bustransfers dorthin und der zusätzlich benötigten Erzieherinnen rund eine Million Euro gekostet. Allein die Fußbodensanierung verschlang noch einmal rund 800 000 Euro. Die Kosten für den nochmaligen Bustransfer zum Ausweichquartier und das Gutachten stehen noch nicht fest. Die Gesamtkosten beider Sanierungsabschnitte dürften sich allerdings auf rund zwei Millionen Euro belaufen. Aber es gibt auch gute Nachrichten: Weil die Baumaschinen bei der Sanierung der hinteren Fassade das Außengelände regelrecht dem Erdboden gleichgemacht haben, musste der Spielplatz neu angelegt werden. Wippe, Reck, Rutsche, Sitzbänke und Pfahldorfhäuser sind entstanden. Die Stadt hat das noch einmal rund 50 000 Euro gekostet, vom Ortsbeirat Tarforst kamen zusätzlich 16 000 Euro, der Förderverein steuerte 2700 Euro bei.
Elternausschuss und Förderverein wünschen sich noch einen Schatten spendenden Baum, ein Lagerhaus für Spielgeräte und eine Kletterwand. Zur Finanzierung ist eine Benefizaktion geplant, bei der Kuchen und Dekorationsartikel verkauft werden sollen. Im Mai soll zudem ein Tag der offenen Tür in der Kita stattfinden. Kaum sind die Bauarbeiten in der Kita abgeschlossen, geht es in Alt-Tarforst weiter: Die alte Grundschule, die den Kita-Kindern als Ausweichquartier gedient hat, wird ab Juni umgebaut und bis September 2012 komplett saniert. Die alte Kindertagesstätte in Tarforst, die aus allen Nähten platzt, soll dann in dem großen Gebäude ihr neues Heim finden.PLATZANGEBOT IM KINDERHORT


Die Nachfrage nach Plätzen in der Hortgruppe der Kita Trimmelter Hof, in der Grundschulkinder am Nachmittag betreut werden, ist größer als das Angebot: 17 Kinder wurden für das nächste Schuljahr angemeldet, allerdings stehen nur fünf Plätze zur Verfügung. Sieben Kinder sind mittlerweile an die Betreuungsgruppe der neuen Tarforster Grundschule überwiesen worden. Das Trierer Jugendamt sei derzeit damit befasst, eine Lösung für die Einrichtung einer zweiten Hortgruppe an der Kita zu finden, erklärt das städtische Presseamt auf Anfrage des TV.woc