Zurück zu den Wurzeln

Dieser Tage fiel mir ein von der Europäischen Akademie für Wein und Kultur in Trier herausgegebenes Heft in die Hände mit dem Titel "Moselwein zur Blütezeit". Es beschreibt, welchen Ruf der Moselwein vor rund 100 Jahren in der Welt genoss.



Im Vorwort heißt es: "Nach einer langen Periode der Konsolidierung des Weinbaus an der Mosel, nach der Konzentration auf die Rebsorte Riesling und einer konsequenten Steigerung der Weinqualität waren die filigranen und einzigartigen Rieslingweine aus den Schiefersteillagen der Mosel am Ende des 19 Jahrhunderts und mit Übergang zum 20 Jahrhundert auf einmal gefragte und teure Produkte."

Wie stellte sich das Anbaugebiet zu der damaligen Zeit dar? 1908 weist die Statistik für Mosel, Saar und Ruwer 6767 Hektar Rebfläche aus, die bis 1919 auf knapp 8000 Hektar wuchs. Der Anteil der Rebsorte Riesling stieg von 42 Prozent im Jahr 1879 auf 88 Prozent im Jahr 1906

Heute umfasst die Anbaufläche an Mosel-Saar und Ruwer etwas weniger als 9000 Hektar, Tendenz leicht fallend. Der Riesling hat einen Anteil von rund 60 Prozent, Tendenz leicht steigend. Fläche und Rieslinganteil nähern sich also immer mehr den Gegebenheiten vor über 100 Jahren an. Man könnte auch sagen: Zurück zu den Wurzeln. Oder: Zurück in die Blütezeit des Moselweins.

Abschließend heißt es in der kleinen Broschüre der Europäischen Weinakademie: "Wie damals ist es die Qualität, nicht die Quantität, die Aufmerksamkeit erregt." Eine Erkenntnis, die sich an der Mosel immer mehr durchsetzt.

w.simon@volksfreund.de

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