Zwei Bäume für die Freundschaft

OLEWIG. 1964 regten die Olewiger Winzer eine Städte-Partnerschaft mit dem Ort Barr in Frankreich an. Seit dieser Zeit besteht zwischen den beiden Winzerorten ein reger Austausch.

Vor zirka 40 Jahren wurden auf Anregung eines französischen Europa-Abgeordneten internationale Städtepartnerschaften eingeführt. Auch in Olewig nahmen einige Winzer diese Anregung auf. So kam es zur Partnerschaft des Trierer Winzer-Stadtteils mit dem 5000-Einwohner-Städtchen Barr im Elsass. "Die Partnerschaft ist jedoch nach einiger Zeit etwas eingeschlafen, in den 70ern wurde kaum noch etwas unternommen", erzählt Olewigs Ortsvorsteherin Hannelore Komes. "Als ich 1995 das Amt der Ortsvorsteherin antrat, kamen die Winzer hier aus dem Ort jedoch mit der Bitte auf mich zu, die Freundschaft wieder aufzunehmen", fügt sie hinzu. In den vergangenen neun Jahren hat sich in der deutsch-französischen Beziehung wieder viel getan, es besteht ein reger Austausch zwischen den beiden Gemeinden. So besuchen sich die beiden Orte an ihren Weinfesten im Juli und Oktober in Barr und im August zum Olewiger Weinfest. "Außerdem haben wir bereits drei Mal eine gemeinsame Stadtrats-Sitzung abgehalten, in der wir Dinge besprochen haben, die beide Orte angehen. Zum Beispiel das Gemeinwesen oder soziale Belange", sagt Hannelore Komes. 1998 veranstalteten Barr und Olewig im Olewiger Kloster eine gemeinsame Gemälde-Ausstellung. "Barrs andere, französische Partnerschaft Perros-Guirec hat sogar eine Ausstellung organisiert, bei der Gemälde aus allen drei Städten ausgestellt wurden. Aus der Stadt Trier und Olewig, Barr und Perros-Guirec selbst", berichtet die Ortsvorstehern. Die Partnerschaft der beiden Winzergemeinden bezieht sich nicht nur auf einen Austausch zwischen den politischen Gremien. "Auch die Vereine sind mittlerweile eingebunden", sagt Hannelore Komes. Die Tischtennis-Abteilung des SV Olewig hat bereits gegen die aus Barr gespielt, und auch die Tennisdamen wollen sich mit denen aus ihrer französischen Partnergemeinde messen. "Bei dem internationalen Fest in Trier ist außerdem die Trachten-Tanzgruppe aus Barre, ‚Les Barrois‘, aufgetreten", erzählt Hannelore Komes. Am Herzen liegt der Ortsvorsteherin auch ein Austausch der beiden Grundschulen. "Hier in Olewig können die Kinder Französisch lernen, ein Austausch wurde aber noch nicht realisiert. Eventuell wollen die Schulen demnächst eine Brieffreundschaft aufbauen", sagt Komes. Im April werden die französischen Abgeordneten aus Barr wieder nach Olewig kommen. Am 24. und 25. April wollen sie gemeinsam mit den Olewigern die Landesgartenschau besuchen. Als Präsent werden die Franzosen zwei kleine Bäume mitbringen, die am Ortseingang und in der Ortsmitte gegenüber der Lotto-Annahmestelle gepflanzt werden - als Anspielung auf die Gartenschau und das 40-jährige Bestehen der Städte-Freundschaft in diesem Jahr. "Die Freundschaft zu Barr, die sich mittlerweile bei vielen auch auf den privaten Bereich ausgedehnt hat, ist für uns sehr wichtig und wertvoll", sagt Hannelore Komes und hofft auf weitere 40 Jahre Partnerschaft. Morgen in unserer Serie "Olewig - ganz nah": Ein Gourmet-Tempel im "Grinzing von Trier" - das Weinhaus Becker.

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