Zwei Kulturen begegnen sich an der Mosel

Schweich · Rund 150 Gäste erlebten an drei Tagen in der Schweicher Synagoge ein Programm, bunt gemischt aus zwei Kulturen. Die Stadt Schweich und der Verein Kultur in Schweich hatten zu den deutsch- indonesischen Fest- und Ausstellungstage eingeladen.

Schweich. Ein paar Minuten vor Beginn des Festaktes wird es eng im Eingangsbereich der Schweicher Synagoge. Stadtbürgermeister Otmar Rößler schüttelt unentwegt Hände, einigen Neuankommenden stellt er stolz den Schirmherrn, den indonesischen Generalkonsul Damos Dumoli Agusman vor.
Etliche Gäste werfen einen ersten Blick auf die Ausstellung, die in wenigen Minuten offiziell eröffnet werden soll: Mit einem Glas Winzersekt in der Hand bestaunen sie einzigartige Batiken und Wayang-Goleks (indonesische Holzfiguren).
Der in Schweich lebende und aus Indonesien stammende Hauptorganisator Emil Negele schaut noch einmal in die Küche. Dort werden Lemper (Klebreis mit Hähnchenfleisch), Backpao (Dampfnudeln mit Fleischfüllung) nach indonesischen Rezepten für später zubereitet.
Dann ist es soweit: Das Schweicher Vokalensemble unter der Leitung von Johannes Klar macht mit alten Volksliedern den Anfang eines außergewöhnlichen Abends. Otmar Rößler begrüßt das Publikum.
Begeisterung für den Inselstaat


In seinem Grußwort klingt seine Begeisterung für den größten Inselstaat der Welt, der aus 17 000 Inseln besteht und der viertgrößte Staat der Erde ist, mit. Rößler weiß, wovon er berichtet. "Ich war schon zweimal dort." Eine kleine Werbung sei erlaubt: "Indonesien ist eine Reise wert", sagt Rößler. Auf sehr charmante Art wirbt auch Generalkonsul Damos Dumoli Agusman, er lebt seit sieben Monaten in Frankfurt und seit zehn Jahren in Europa, für seine Republik.
Agusman berichtet von dem Kinofilm "Eat, Pray and Love", in dem Julia Roberts auf Bali ihre neue Liebe findet. "Indonesien bietet der Welt seine Liebe an", sagt der Generalkonsul. Aber auch von seinen Eindrücken in Europa und Schweich, "dieser wunderschönen Stadt" ist Agusman begeistert.
Dass Indonesien ein Staat des gemeinschaftlichen Lebens und nicht der Individualisierung ist, versinnbildlicht das Angklung-Orchester: Die Angklung, ein aus Bambus bestehendes Instrument, das durch Schwingung Töne erzeugt, wird immer in der Gruppe gespielt.
Der Galerist Rudolf Smend von der Kölner Deutsch-Indonesischen Gesellschaft eröffnet gemeinsam mit dem Generalkonsul mit einem Gongschlag die drei Tage, an denen Indonesien Schweich traf und zwei Kulturen sich begegneten.

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