Zwei Neubauten in fünf Jahren

Obwohl noch nicht einmal die Standortfrage für die neue Hauptwache der Trierer Berufsfeuerwehr geklärt ist, sollen bis 2014 diese sowie die neue Nebenwache in Ehrang fertiggestellt sein.

Trier. (BP) "Es geht um Menschenleben. Wir können derzeit die gesetzlichen Richtlinien nicht einhalten, nach denen die Feuerwehr acht Minuten nach Alarmierung vor Ort sein muss." Bürgermeister Georg Bernarding formulierte es drastisch, als er am Donnerstagabend im Dezernatsausschuss auf das Thema Feuerwachen zu sprechen kam.

Die heutige Wache am Barbara-Ufer hat nach über 50 Jahren ausgedient, vor allem die Höhenstadtteile können nicht rechtzeitig erreicht werden. Dies wurde in der Gefahrenanalyse der Trie rer Berufsfeuerwehr klar festgestellt (der TV berichtete mehrfach). Nach eingängigen Beratungen in verschiedenen Gremien wurde eine Sanierung abgelehnt. Erstens zu teuer, zweitens müssten Gebäudeteile der künftigen Realschule plus abgerissen werden, drittens wird die Erreichbarkeit durch diese Sanierung natürlich nicht besser.

Schon vor der Sommerpause hatten sich Ausschuss und Stadtrat darauf verständigt, drei Standorte für eine neue Hauptwache zu analysieren: Auf dem ART-Gelände in der Löwenbrückener Straße, hinterm Friedrich-Wilhelm-Gymnasium ("In der Spitzmühle") sowie auf dem Gelände des bisherigen Polizei-Präsidiums an den Kaiserthermen. In Sachen Standort-Analyse gibt es laut Bernarding nichts Neues. Neu ist allerdings der Rahmen-Zeitplan: "In fünf Jahren sollen beide Feuerwachen fertiggestellt sein", sagte der Bürgermeister.

Katastrophenschutz-Zentrum in der Nähe des Hafens



Außer der Hauptwache soll eine zweite Wache in Ehrang errichtet werden, die vorrangig auch bei Einsätzen im Trierer Hafen schnell vor Ort sein soll. Diese Nebenwache auf einem SWT-Gelände ist bereits beschlossene Sache. Sie soll gemeinsam mit Technischem Hilfswerk und den Johannitern zu einem "Katastrophenschutz-Zentrum" werden. In diesem Jahr soll das Raumkonzept erstellt werden, dann soll direkt die Planungsphase folgen, ehe gebaut werden soll.

Parallel dazu sollen dann 2010 nach der Standort-Grundsatz-Entscheidung auch die Planungen für die neue Hauptwache beginnen. Dem Wunsch, gar eine dritte Wache für die Berufsfeuerwehr in Trier zu errichten, erteilte der Bürgermeister eine klare Absage aus finanziellen Gründen: "Da geht es nicht primär um die Baukosten. Für die Nebenwache werden wir schon 25 neue Wehrleute einstellen, mehr können wir uns nicht leisten."

In das Gesamt-Feuerwehr-Konzept für Trier gehört auch der Neubau eines Gerätehauses im Irscher Gewerbegebiet für die Freiwilligen Feuerwehren der Höhenstadtteile. Auf die Dringlichkeit dieser Maßnahme wies Bernd Michels (CDU) hin.

Bernarding stellte im Ausschuss zudem die Fortschreibung des Fahrzeugkonzepts für die Trierer Wehren bis 2015 vor, in dem detailliert aufgelistet ist, welches Gerät vorhanden ist und wann ausgetauscht werden muss. In der laufenden Legislaturperiode werden 8,7 Millionen Euro in Fahrzeuge und Ausstattung (wie den neuen Digitalfunk) von freiwilligen Wehren und Berufsfeuerwehr investiert. "Das sind keine Wunschfahrzeuge, sondern genau das, was wir gesetzlich vorhalten müssen, nicht mehr", betonte Berufsfeuerwehr-Einsatzleiter Herbert Albers-Hain. Jedes Fahrzeug der Berufsfeuerwehr muss in Trier 20 bis 25 Jahre halten. Bernarding brach derweil eine Lanze für die Freiwilligen Feuerwehren: "Wir brauchen sie dringend. Alles, was bei den Freiwilligen fehlt, müssen wir in die Berufsfeuerwehr investieren."

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