Zwei Plätze mit Moselblick

In Trier gibt es viele Orte, an denen man alles um sich herum vergessen kann, sagt Gabriele Lohberg. Für die TV-Serie "Mein Zuhause" erzählt die Leiterin der Europäischen Kunstakademie in Trier, wo diese Plätze liegen.

 Gabriele Lohberg an ihrem Lieblingsplatz, dem Grutenhäuschen zwischen Wasserbilligerbrück und Igel. TV-Foto: Friedemann Vetter

Gabriele Lohberg an ihrem Lieblingsplatz, dem Grutenhäuschen zwischen Wasserbilligerbrück und Igel. TV-Foto: Friedemann Vetter

M itten in den Weinbergen hinter Igel, in der kultivierten Natur, liegt das Grutenhäuschen. Der rekonstruierte römische Tempel bietet einfach alles an einem Ort, was man braucht: Man kann spazieren gehen, einfach nur entspannen oder mit Freunden picknicken. Das haben wir auch öfter schon gemacht. Die römische Kultur ist dort sehr anschaulich wiederhergestellt worden und passt so gut zu der Landschaft. Das schöne ist auch, dass dieser Ort nicht überlaufen ist. Meistens sind wir sogar alleine in den Weinbergen.

Dieser Platz ist ein wunderbares Ausflugsziel. Für auswärtige Freunde ist es ein "Muss", diesen Tempel zu besuchen. Das gehört einfach zum Touristenprogramm dazu. Der Blick über das Moseltal ist traumhaft, ich fühle mich dann wie in einer anderen Welt.

Wenn ich abschalten will, setze ich mich gerne auf die Moselterrassen der Kunstakademie. Obwohl sie nur 100 Meter von meiner Arbeitsstelle entfernt sind, bieten sie mir ein absolutes Kontrastprogramm. Vor meinem Büro ist es laut, die Lastwagen donnern vorbei. Der Supermarkt versperrt die Sicht auf den bewaldeten Markus-Berg.

Aber nur mit wenigen Schritten bin ich an der Mosel, und dort ist alles ganz anders. Die Menschen sitzen im Gras und entspannen im Gespräch, ich höre die Vögel zwitschern und sehe den Ruderbooten nach. Auf den Moselterrassen herrscht einfach eine künstlerische Atmosphäre. Und wenn ich dort bin, denke ich oft an den intensiven Eindruck, den ich bei meinem ersten Besuch der Kunstakademie hatte. Es ist dann wie eine Wiederholung dieses ersten Erlebnisses.

In der Stadt fühlte ich mich von Anfang an wohl. Trier ist kein Ort der ständigen Innovationen, aber man kann hier sehr gut leben. Trier bietet die Ruhe, um Dinge auch entwickeln zu können. Gerade Trier-West ist ein Stadtteil, von dessen Neuorientierung ich noch viel Positives erhoffe.

Was ich auch super finde, ist die Nähe zu Städten wie Luxemburg, Metz und Saarbrücken. Hier bewegt sich doch einiges, was die zeitgenössische Kultur anbelangt. Ich denke zum Beispiel an das Centre Pompidou in Metz und das MUDAM auf dem Kirchberg. Diese Kunstzentren machen die Region noch attraktiver. Diese Highlights sind wichtig, und im Zusammenspiel mit dem französisch-internationalen "savoir vivre", das nicht nur ich in Trier erlebe, erhöht sich der "Wohlfühlfaktor" noch um einiges.

Die Mischung machts! Und die Mosel durchfließt und verbindet das alles.

Aufgezeichnet von Hannah Schmitt

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