Zwei Schirmherren, viele Schirme

Fell/Thomm · Obwohl der Rennlauf ins Wasser fiel, kam beim Prominentenrennen im Rahmen des 40. Trierer Bergrennens ein stattlicher Betrag von 8500 Euro für Kinder und Jugendliche in Trier und dem Landkreis zusammen.

Fell/Thomm. Da wollte das Racing Team Trier (RTT) zum 40. Geburtstag des Trierer Bergrennens in Sachen Wetter ganz auf Nummer sichergehen und verpflichtete gleich zwei Schirmherren - damit man keinen Schirm benötigt. Und dann das. Ausgerechnet beim Prominentenrennen am Samstagmittag, bei dem auch die Schirmherren für einen guten Zweck die Bergrennstrecke emporfahren sollten, schüttete es wie aus Eimern. Ein Gewitter zwang RTT-Präsident Manfred Kronenburg aus Sicherheitsgründen dazu, den eigentlichen Lauf abzusagen.
Die Schirmherren suchten untereinander den Schuldigen: "Ich bin für das Wetter am Freitag und Sonntag zuständig", sagte Triers Wirtschaftsdezernent Thomas Egger in Richtung Landrat Günther Schartz, als er aus dem Zelt im Ziel auf die Wassermassen blickte, die vom Himmel herabregneten.
Es half nichts. Aber gut, dass es vor dem Rennlauf immer noch einen Trainingslauf gibt, um die Strecke auf der Kreisstraße 82 sowie die einheitlichen Erdgasfahrzeuge - von den Stadtwerken Trier gestellt - kennenzulernen. Am Ende wurden diese Trainingszeiten gewertet.
15 Prominente aus Wirtschaft und Politik hatten sich in den Dienst der guten Sache gestellt, darunter auch Inga Scholz, Geschäftsführerin des Medienhauses Trierischer Volksfreund. Als Sprecherin der fünfköpfigen Frauenfraktion entpuppte sich Birgit Steil, Chefin von Steil Kranarbeiten. Als alte "Bergrenn-Häsin" wies sie die Novizinnen in den Streckenverlauf ein, gab Tipps, in welchem Gang man welche Kurve fahren müsse. Ebenfalls schon traditionell war Steil am Ende auch die schnellste Frau - ärgerte sich aber, dass es keinen Rennlauf gab. "Die Zeit von 3:10 Minuten hätte ich bei trockener Strecke verbessert."
15 Euro Strafe pro Sekunde


Schon zum 18. Mal war das Prominentenrennen Teil des Trierer Bergrennens - und wie immer kommt das Strafgeld Kindern und Jugendlichen in Trier und dem Landkreis zugute. Dieses Jahr spendete das RTT die Einnahmen an die Kindertanzgruppe der Stadtgarde Trier und die Jugendstiftung des Kreises. Ebenfalls traditionell legt Kronenburg vor dem Trainingslauf die Richtzeit fest, jede Sekunde Abweichung kostet 15 Euro. In diesem Jahr lag diese Zeit bei 3:05 Minuten.
"Manfred Kronenburg ist ein Fuchs. Der wusste genau, dass es noch regnet und dass daher alle langsamer sein werden", sagte Werner Dellwing, Vorstand der Volksbank Hochwald-Saarburg - bevor der Rennlauf schließlich abgesagt wurde. Egger, der zum ersten Mal beim Prominentenrennen startete, hatte sich zuvor schon bei Dellwing nach guten Kreditkonditionen erkundigt, weil er davon ausging, dass er die Richtzeit "als Langsamster weit verfehlt". Am Ende wurde er 13. der 15 Starter mit 3:25 Minuten. Die beste Zeit (2:56) legte der erfahrenste Teilnehmer, Berthold Busch (Bürgermeister der VG Ruwer) hin, der allerdings einen Heimvorteil auf der Strecke hat.
Offiziell betrug die Summe der Strafzeiten rund 3000 Euro, aber bei der Siegerehrung in Fell erhöhte jeder Teilnehmer seinen Beitrag. So kamen 8500 Euro zusammen. Auch Organisator Kronenburg erhielt ein Geschenk: einen Spielzeugkran der Firma Steil zum Zusammenbauen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort