Zwei Schwarze Peter

OLEWIG. (cofi) Keinen einfachen Stand haben die städtischen Planer, wenn sie nach Olewig kommen und Bebauungspläne für die Tarforster Höhe in der Tasche haben. Bei der Umsetzung des Planes BU 12 Olbeschwäldchen, den Stefan Leist, Stellvertretender Leiter des Stadtplanungsamtes, vorstellte, befürchten die Olewiger weiteres Hochwasser.

Das Projekt, das Wohngebiet in Tarforst um den Bereich, der an das Olbeschwäldchen und die Karl-Carstens-Straße grenzt, zu erweitern, hatte sich verzögert, weil ein Rechtsstreit um die Oberflächenentwässerung in der Schwebe hing. Nun ist ein Urteil - im Sinne der Stadt - gefällt, und der Stadtrat kann über einen Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan befinden. Zuvor wurden Entscheidungen von den betroffenen Ortsbeiräten eingeholt. Gegen die 130 neuen Einfamilienhäuser auf der Höhe haben die Olewiger vordergründig wenig einzuwenden. An dem passiven Lärmschutz, den die Stadt nach individueller Beratung der Bewohner entlang der Olewiger Straße installieren wird, hatten die Politiker nichts auszusetzen. Dass aber die Versickerung des Regenwassers wie geplant funktioniere, bezweifeln die Ortsbeiräte. Nachdem immer mehr Flächen auf dem Plateau versiegelt worden seien und Entwässerungsstrategien und Rückhaltebecken nicht nach Plan wirkten, habe Olewig in den vergangenen Jahren regelmäßig unter Wasser gestanden und sazusagen den Schwarzen Peter gezogen. Darauf wiesen die Politiker mit dem Wunsch hin, beim nächsten wasserrechtlichen Verfahren beteiligt zu werden. Da die Vorlage beide Punkte, Lärmsanierungskonzept sowie Wohngebiet, beinhaltete, stimmten die Politiker trotz erheblicher Zweifel mit acht zu zwei Stimmen für die Vorlage.Attraktiver Garten liegt auf Eis

Einen Punkt, der den Ortsbeiräten ebenso wenig schmeckte, brachte Ortsvorsteherin Hannelore Komes in ihren Mitteilungen zur Sprache. Die Pläne, den historischen Klostergarten für die Bürger attraktiv zu gestalten, sind auf Eis gelegt. Da die Zufahrtsregelung über den Festplatz nicht im Vertrag mit dem neuen Pächter des Klosters fixiert worden sei, sehe sich nun das Grünflächenamt nicht in der Lage, das von den Olewigern lang ersehnte Projekt umzusetzen. Bei der Vertragsschließung allerdings seien Denkmalpflegeamt und Grünflächenamt nicht beteiligt gewesen. "Jetzt haben wir den Schwarzen Peter", kritisierte Komes diese Verfehlung. Die Summe, die die Politiker aus ihrem Budget für die Arbeiten im Klostergarten ausgeben wollten, müssen sie nun anderweitig verteilen, wollen aber darauf drängen, zumindest den Kinderspielplatz zu erweitern.

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