Zweimal Nein zur Feuerwache an der Spitzmühle

Trier · Der Stadtverband der Kleingärtner lehnt den Parkplatz Spitzmühle beim Friedrich-Wilhelm-Gymnasium als Standort für die neue Feuerwache aus vielen Gründen deutlich ab. Er ist damit nicht allein. Auch der Verein Trier Forum spricht sich klar gegen diese Fläche aus.

Trier. Willi Eichhorn, der Geschäftsführer des Kleingärtner-Stadtverbands Trier, hat sich zum Parkplatz Spitzmühle als Standort für eine neue Feuerwache (siehe Extra), noch einmal mit einer klaren Botschaft zu Wort gemeldet: "Die Trierer Kleingärtner lehnen diesen Standort ab." Seine erste Stellungnahme (der TV berichtete) war vorsichtiger.Eichhorn plädiert dafür, bei der Auswahl des Standorts nicht nur auf den Geldbeutel zu achten. Er argumentiert vielschichtig. So weist er daraufhin, dass mit einem Bau an dieser Stelle die Frischluftschneise beeinträchtigt würde. Zudem würde die Wache zwar näher an die Höhenstadtteile heranrücken, aber sich von den westlichen Stadtteilen entfernen. Nahe dem Tempelbezirk

Die Wache am Friedrich-Wilhelm-Gymnasium (FWG) würde nach Eichhorns Auffassung außerdem in ein hochempfindliches und historisches Gelände geplant. Auf dem direkt benachbarten einst römischen Tempelbezirk befinde sich derzeit eine Kleingartenanlage. Die historischen Gemäuer darunter sollten aber irgendwann freigelegt werden - darauf seien die Pachtverträge ausgerichtet.Bei der Vorstellung eines freigelegten Tempelbezirks, der sich in die Landschaft einfügt, im Osten an den Neubau der Feuerwache angrenzt und zudem das Altbachtal "jäh" unterbricht, spricht Eichhorn von Landschaftsverschandelung. Nur am Rande möchte er darauf hinweisen, dass durch eine Feuerwache am Friedrich-Wilhelm-Gymnasium eine noch unbekannte Zahl von Kleingärten wegfallen würde, in die Vereinsmitglieder viel Fleiß und Geld investiert hätten. Der Geschäftsführer der Kleingärtner schlägt vor, den Parkplatz Spitzmühle zu einer Parkanlage umzuwandeln, um so ein zusammenhängendes Naherholungsgebiet vom Südbahnhof nach Olewig zu schaffen.Zum Kleingärtner-Stadtverband gehören zwölf Kleingartenvereine mit 14 Gartenanlagen, die wiederum etwa 1000 Gärten umfassen.Das Argument der beeinträchtigten Frischluftzufuhr für die Innenstadt und Trier-Süd ist auch für den Verein Trier-Forum ein Grund, eine Feuerwache am Friedrich-Wilhelm-Gymnasium abzulehnen. Der Verein, der sich für "sinnvolles Bewahren, behutsame Erneuerung und Entwicklung der Stadt und ihres Umlandes" einsetzt, hat eine entsprechende Stellungnahme zum Flächennutzungsplan Trier abgegeben, die er auf seiner Homepage ( www.trier-forum.de) veröffentlicht hat. Keine AuenrenaturierungDer Verein moniert zudem, dass eine Bebauung an der Spitzmühle dem ebenfalls im Flächennutzungsplan genannten Ziel der Auenrenaturierung widersprechen würde. Die freie Fläche im Altbachtal sei Bindeglied zum Tiergartenbereich und nach Olewig.Als drittes Argument führt das Trier-Forum an, dass das FWG ein herausragendes Bauwerk der Nachkriegsarchitektur sei, das seinen solitären Status durch eine benachbarte Wache verlieren könne. Damit ginge eine einmalige städtebauliche Situation verloren. maiExtra

Der Parkplatz ist einer der drei Standorte für die neue Feuerwache, die noch zur Diskussion stehen. Das ehemalige Polizeipräsidium an den Kaiserthermen und das Betriebsgelände der Stadtwerke in der Ostallee sind die beiden anderen (der TV berichtete). mai

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