Zweite Trierer Mountainbike-Tage: Buntes Programm zum Mitmachen und Zuschauen – Gutes Rad ist teuer

Trier · Wer nicht so gerne auf plattem Asphalt radelt, konnte am Wochenende mit Gleichgesinnten fachsimpeln oder direkt mal mit auf Tour gehen. Bei den zweiten Trierer Mountainbike-Tagen gab es aber nicht nur schicke Bikes und neueste Technik zu sehen, sondern auch einige spektakuläre Stunts.

Zweite Trierer Mountainbike-Tage: Buntes Programm zum Mitmachen und Zuschauen – Gutes Rad ist teuer
Foto: Frank Göbel
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Aus dem Stand auf einen zwei Meter hohen Stapel Paletten zu springen - das dürfte für die meisten Menschen schon eine gewisse Herausforderung darstellen, ohne dass sie dabei auf einem Fahrrad sitzen. Der Profi-Biker Thomas Öhler hat aber nicht umsonst mehrere Meistertitel und Guiness-Buch-Rekorde eingeheimst: Im Rahmen der zweiten Trierer Mountainbike-Tage zeigt er am Samstagnachmittag vor der Porta Nigra, wie es geht. Und so sprang er nicht nur auf den Turm aus 14 Paletten, sondern hüpfte mit dem Rad auch munter auf den Dächern der Autos herum, die ein Sponsor vor der Porta Nigra platziert hatte. Am Vormittag war schon der Trierer Axel Reichertz in scheinbar spielerischer Leichtigkeit über am Boden liegende Menschen gesprungen und hatte Kopfstände auf der Gabel vollführt.

Die akrobatischen Einlagen waren nur Teilaspekte im reichhaltigen Programm, das sich von Freitag bis Sonntag an die Fans des Radelns abseits der platten Wege richtete. Kurse in Fahrtechnik und Radausflüge in die Region standen ebenso auf dem Programm wie Vorträge und Parties. Ein welliger Rundparcours ("Pumptrack") konnte fast durchgehend von Groß und Klein befahren werden.

Sefar Yüceer aus Trier hatte sich im Internet für eine der geführten Touren angemeldet. Mit einem der Räder, die ausstellende Händler im Brunnenhof verliehen, radelte er dann von der Porta hoch in den Weishauswald - und nach einigen Abenteuern im Wald wieder zurück. Als "absoluter Laie zwischen lauter Leuten, die das wohl schon ein paar Jahre machen" habe er zwar schon Mühe gehabt, mitzuhalten - aber Spaß habe es doch gemacht, auch dank des ordentlichen Gefährts: "Ich wollte mal sehen, ob mir das vielleicht so gut gefällt, dass ich mir auch mal so ein Rad zulege."

Zwölf Aussteller von Fahrrädern und allem denkbaren Zubehör gaben Laien erste Orientierung oder zeigten eingefleischten Freaks die edelsten Neuerungen.

"Der Trend geht ganz klar in die Enduro-Richtung, also mit ganz viel Federweg. Das schluckt beim Bergab-Preschen jeden Stock und jede kleine Grube", sagt Daniel Marcik, der für einen Großhändler hochspezielle Bikes präsentiert. Darunter ein vollgefedertes Carbon-Rad, das gerade mal zwölf Kilo wiegt - und fast 5000 Euro kostet.

Der Trierer Händler Christoph Stemper bezeichnet noch einen weiteren Trend: Wie bei den Tourenrädern seien auch bei den Mountainbikern Elektroantriebe ganz stark im Kommen. Damit könne man die Touren nochmal deutlich ausdehnen - und das lohne sich gerade in der Großregion doch sehr. "Das ist hier schon ein geiles Terrain für Mountainbiker", findet Stemper.

Die Euphorie teilt Stefan Langhanki nicht ganz: Er ist einer der zwölf Mitglieder des Vereins Flow-Freunde Trier, der letztes Jahr gegründet wurde: um die ersten Mountainbike-Tage zu organisieren, aber auch, um sich für den Mountainbike-Sport in der Region einzusetzen. "Wir dürfen offiziell nur Strecken befahren, die speziell freigegeben wurden oder die breiter als zwei Meter sind", erklärt er. Dabei seien viele der "ganz wenigen Strecken, die überhaupt durch Privatwald geduldet werden, in teils sehr schlechtem Zustand". Darum wolle der Verein hier vermitteln - aber auch Mountainbiker sensibilisieren, rücksichtsvoll und umsichtig zu sein, vor allem gegenüber Spaziergängern.

Sehr zufrieden ist Langhanki am Samstagmittag aber mit dem Verlauf der Mountainbike-Tage: "Im letzten Jahr hatten wir ziemlich Pech mit dem Wetter, das war ja zum Glück diesmal anders." So habe man nicht nur Hunderte interessierte Besucher verzeichnet, sondern auch rund 250 Teilnehmer bei den Touren ins Umland dabei gehabt. Ob es nächstes Jahr wieder Mountainbike-Tage gibt, steht allerdings trotzdem noch nicht fest.

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