Zweiundzwanzig Tipps gegen das Hochwasser

22 Handlungsempfehlungen zum Schutz vor Hochwasser hat der Student Benjamin Pfahler der Gemeinde Aach gegeben. Sie sind das Ergebnis einer Diplomarbeit im Fachbereich Bodenkunde der Uni Trier.

 Der Klinkbach, hier fließt er unterhalb des Brunnenplatzes, ist Aachs Problembach. Nach starken Regenfällen transportiert er große Wassermengen in den Ort. TV-Foto: Albert Follmann

Der Klinkbach, hier fließt er unterhalb des Brunnenplatzes, ist Aachs Problembach. Nach starken Regenfällen transportiert er große Wassermengen in den Ort. TV-Foto: Albert Follmann

Aach. Wenn's um Wasser geht, ist Benjamin Pfahler in seinem Element. Der Diplom-Geograf aus dem saarländischen Kleinblittersdorf hat nahezu ein Jahr lang untersucht, wie die Südeifelgemeinde Aach besser vor Hochwasser geschützt werden kann. Herausgekommen ist eine Diplomarbeit mit 22 Handlungsempfehlungen. Pfahler zeigt auf, wo und wie auf Wiesen, Äckern, im Wald und in den Siedlungsgebieten Maßnahmen ergriffen werden können, die das Wasser zurückhalten sollen, bevor es im Tal Unheil anrichten kann.

"Hundertprozentig wird man Aach nicht schützen können", sagt Pfahler, "aber in der Kombination der Gegenmaßnahmen nimmt man die Spitzen bei extremen Regenfällen raus und kann die entstehenden Schäden minimieren."

Alleine schon durch das Entfernen der Beton-Halbschalen an Wirtschaftswegen könne viel erreicht werden. Pfahler: "Das kostet nicht viel und ist schnell gemacht." Auch das regelmäßige Mähen von Wiesen, Lockerungsmaßnahmen auf Feldern und das Pflanzen von heimischen Baumarten wirke einer Bodenverdichtung entgegen und erhöhe die Aufnahmefähigkeit des Bodens.

Das Problem von Aach, sagt auch Ortsbürgermeister Ralf Kierspel, sei neben der Tallage der feste Lehmboden, der das Wasser kaum versickern lasse. Deshalb soll das geplante Neubaugebiet "Auf dem Acker" auch erst realisiert werden, wenn das "Wasserproblem" geklärt ist.

Mit Benjamin Pfahlers Empfehlungen wird sich nun im Detail der Gemeinderat befassen. Einige Maßnahmen seien relativ schnell und kostengünstig umzusetzen, meint Ortsbürgermeister Kierspel, andere möglicherweise für die Gemeinde nicht zu leisten. Insbesondere die empfohlenen Rückbaumaßnahmen im Dorfzentrum zur Stauminderung seien sehr kostspielig.

Erst kürzlich hatten sich im Rahmen der "Kinder-Uni" Dritt- und Viertklässler der Grundschule Newel mit dem Thema Hochwasser befasst. Wegen der guten Resonanz soll dieses Projekt demnächst auch in den Klassen eins und zwei stattfinden.

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