Zwischen Streuobstwiesen und Fledermauskästen

Trier · Sie rackert unter Obstbäumen, baut Kästen für Fledermäuse, schmeißt das Büro und erarbeitet Broschüren: Die 25-jährige Herrad Pauli engagiert sich im Naturschutzbund in Trier. Derzeit leistet sie dort ein Freiwilliges Ökologisches Jahr ab.

Trier. Herrad Pauli liebt ihren Job beim Naturschutzbund (Nabu), das ist der gebürtigen Triererin sofort anzumerken. Paulis Aufgaben beim Nabu Trier, der aus ehrenamtlichen Helfern besteht, sind vielseitig: Sie hilft bei der Organisation, plant Pflegeeinsätze in Naturschutzgebieten und auf Streuobstwiesen - und packt dabei tatkräftig mit an. Außerdem engagiert sie sich für die Nabu-Kindergruppe. Dabei hat sie mit dem Nachwuchs Fledermauskästen gebaut und eine Fledermauswanderung geleitet, während der die Kinder die Tiere bei der Jagd beobachten konnten.
Eine der jüngsten Kinderstunden hat Pauli dem kreativen Gestalten mit Naturwolle gewidmet. Man merkt, wie viel Freude sie selbst dabei hatte, wenn sie davon erzählt: "Wir haben die Wolle in allen Verarbeitungsstadien behandelt, von einer ungewaschenen Rohwolle über das Spinnen der Wolle mit einem Spinnrad bis zur Verarbeitung des fertigen Fadens." Auch Arbeiten im Nabu-Büro, das Beantworten von Telefonaten und E-Mails zum Beispiel, gehören zu Herrad Paulis Job - ebenso wie die Mitarbeit am neuen Programm und das Erstellen eines Pressespiegels.
Zum Nabu kam Herrad Pauli über Umwege: Nach ihrer abgeschlossenen Ausbildung zur Krankenschwester in Trier-Ehrang begann sie 2011, für den Verband zu arbeiten. Ihr Bruder hatte ihr Interesse geweckt - er studierte Forstwirtschaft und engagierte sich selbst bei der Pflege von Streuobstwiesen des Nabu.
Sie merkte, dass dieses Engagement sie erfüllte. Im Sommer 2012 beschloss Pauli deshalb, dort ein freiwilliges ökologisches Jahr (FÖJ) zu absolvieren. Drei Tage die Woche arbeitet sie nun für den Nabu, die übrigen beiden Tage verbringt sie in einem Öko-Weingut.
Pauli besuchte Workshops und ließ sich zur Fledermausbotschafterin ausbilden, inzwischen arbeitet sie aktiv im Fledermausschutz mit. Derzeit begleitet sie einen Fledermausspezialisten in der Eifel bei den Winterquartierskontrollen in Tunneln und Höhlen. Zu ihren aktuellen Projekten gehört auch eine Infomappe zum Thema naturnaher Garten, die in der Regionalstelle erhältlich ist. "Dieses Thema liegt mir ganz besonders am Herzen. Wir haben zu Hause einen großen Garten, den ich sehr mag."
Kommenden Monat stellt sie sich einer ganz besonderen Her ausforderung: Am Dienstag, 19. März, hält sie um 19.30 Uhr in der Nabu-Geschäftsstelle in Trier, Pfützenstraße 1, einen Vortrag zum Thema naturnaher Garten. Anschließend wird ein Fledermausfilm gezeigt.
Extra

Engagement beim Nabu: Der Naturschutzbund bietet viele Möglichkeiten, sich ehrenamtlich zu engagieren. Für die Krötensammlung auf dem Markusberg zum Beispiel werden noch Freiwillige gesucht, ebenso für die Pflege von Wiesen in Naturschutzgebieten und von Streuobstwiesen. Auch Ehrenamtliche können sich wie Herrad Pauli als Fledermausbotschafter qualifizieren oder als Kindergartenpate in Tagesstätten arbeiten. Im August 2013 besteht zudem die Chance, wie Herrad Pauli ein freiwilliges ökologisches Jahr (FÖJ) beim Nabu Trier anzutreten. Kontakt: region.trier@nabu-rlp.de red

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