"Zwischen uns gibt es keine Unstimmigkeiten"

Trier · Seit ihrer Kindheit kennen sich Magdalena und Wilhelm Marzi und sind seitdem unzertrennlich. Die 87-Jährigen feierten am Wochenende das Fest der Eisernen Hochzeit. Die Beigeordnete Simone Kaes-Torchiani und der Ortsvorsteher Rainer Lehnart überbrachten Glückwünsche.

 Seit 65 Jahren verheiratet: Wilhelm und Magdalena Marzi. Foto: Katrin Pütz

Seit 65 Jahren verheiratet: Wilhelm und Magdalena Marzi. Foto: Katrin Pütz

Trier. "Oma und Opa sind unser Vorbild", sagt Enkelin Melanie Gould stolz: "Sie streiten sich nie!" Die 33-Jährige ist mit ihrem Mann und den beiden Kindern aus Las Vegas angereist, um ihren Großeltern zur Eisernen Hochzeit zu gratulieren.
"Zwischen uns gibt es keine Unstimmigkeiten", bestätigt auch Magdalena Marzi. "Wir kennen uns ja auch schon so lange." Sie erzählt, wie sie im Alter von fünf Jahren von Ockfen nach Trier gezogen ist und ein Jahr später in Feyen zur Schule ging. Dort kam sie mit Wilhelm Marzi in dieselbe Klasse. Seit dieser Zeit waren sie befreundet und verloren sich auch nicht aus den Augen, als Wilhelm in den Krieg musste. Er geriet in englische Gefangenschaft, ganze vier Jahre lang.
"Wir hatten keine Jugend", sagt Magdalena Marzi und meint den Krieg, der ein unbeschwertes Leben verhinderte. Aber der Kontakt zu Wilhelm blieb per Post bestehen, und als angekündigt wurde, dass die Kriegsgefangenen heimkehrten, ging sie eine Woche lang jede Nacht zu Fuß zum Hauptbahnhof, um Wilhelm abzuholen. Aber der war nie dabei. Dann, am Weißen Sonntag 1948, stand er vor der Tür. Noch im selben Jahr heirateten sie. Das Ehepaar bekam einen Sohn, Wilhelm absolvierte die Meisterprüfung. "Wir haben alles zusammen durchgestanden", betont Magdalena Marzi und schaut zu dem Bild an der Wand, das ihren Sohn zeigt, der vor 27 Jahren verstarb. Wilhelm Marzi nimmt seine beiden amerikanischen Urenkel in den Arm, und seine Frau lächelt. "Mit den Kindern wird man wieder jung", sagt sie und erzählt stolz, dass der dritte Urenkel erst wenige Monate alt und in Feyen zu Hause ist.
Dann stoßen die Eheleute zusammen mit Ortsvorsteher Rainer Lehnart und der Beigeordneten Simone Kaes-Torchiani auf 65 Ehejahre an. kap

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