Zwischen Unterricht und Jugendhilfe

TRIER. Für jede städtische Hauptschule einen Schulsozialarbeiter; Seit dem zweiten Schulhalbjahr 2006/2007 ist dies in Trier Realität und in Rheinland-Pfalz einmalig.

 Einmalig in Rheinland-Pfalz: Volker Adrian, Steffi Schlegel und Klaus-Josef Scharding vom Kinder- und Jugendhilfe Palais e.V. sind die drei neuen Schulsozialarbeiter in der Stadt Trier. Damit ist seit dem zweiten Schulhalbjahr 2006/2007 in allen städtischen Trierer Hauptschulen und einer Förderschule ein Schulsozialarbeiter beschäftigt. TV-Foto: Katja Krämer

Einmalig in Rheinland-Pfalz: Volker Adrian, Steffi Schlegel und Klaus-Josef Scharding vom Kinder- und Jugendhilfe Palais e.V. sind die drei neuen Schulsozialarbeiter in der Stadt Trier. Damit ist seit dem zweiten Schulhalbjahr 2006/2007 in allen städtischen Trierer Hauptschulen und einer Förderschule ein Schulsozialarbeiter beschäftigt. TV-Foto: Katja Krämer

Steffi Schlegel, Volker Adrian und Klaus-Josef Scharding sind die neuen Schulsozialarbeiter des Kinder- und Jugendhilfe Palais e.V., die Schüler, Eltern und Lehrer unterstützen. Detlef De Graff ist Triers dienstältester Schulsozialarbeiter. Seit elf Jahren ist er in erster Linie "Anwalt" der Schüler und Schülerinnen der Kurfürst-Balduin-Hauptschule. Elternarbeit gehört zu seinen Aufgaben und er bietet Projekte an. So etwa "Soziale Trainings in Orientierungsstufen", in denen Kinder lernen, mit Konflikten umzugehen und miteinander zu kommunizieren und zu kooperieren. Prävention ist ein wichtiger Aspekt der Schulsozialarbeit und De Graffs Arbeit ergänzt das Tun der Lehrer. "Mein Vorteil ist, dass ich neutral bin, keine Noten gebe", sagt De Graff. Somit sei es leichter für ihn, das Vertrauen der Schüler und Schülerinnen zu gewinnen, um vielleicht an Probleme heranzukommen. "Und ich habe kurze Wege zur Jugendhilfe", betont De Graff. Wie alle Trierer Schulsozialarbeiter arbeitet er in Trägerschaft der Kinder- und Jugendhilfe e.V. "Die Schulsozialarbeit des Palais' ist sehr erfolgreich und eine wichtige Einrichtung, um den Schülerinnen und Schülern eine Anlaufstelle bei Problemen zu bieten", lobt Ministerin Malu Dreyer. "Für die betreuten Jugendlichen - aber auch für die Gesellschaft - ist es enorm wichtig, dass Chancengleichheit besteht, um seinen Weg im Leben gehen zu können", betont sie. Diese Möglichkeit werde auch durch Schulsozialarbeit unterstützt. Aus diesem Grund hat das Land beschlossen, im Jahr 2007 die Schulsozialarbeit des Palais' finanziell zu fördern. In Zahlen: Von Seiten des Landes fließen 135 000 Euro und von Seiten der Stadt 120 000 Euro in diesem Jahr in die Schulsozialarbeit in Trier. Junge Menschen nicht alleine lassen

"Eine Initiative des Landes, die fordert und fördert", sagt Ralf Frühauf, Pressesprecher der Stadt Trier. Die Kurfürst-Balduin-, die Geschwister-Scholl- und die Pestalozzi-Hauptschule sowie die Hauptschule Trier-Ehrang und die Medard-Schule kommen in den Genuss der Förderung. Drei weitere Schulsozialarbeiter haben zu Beginn des zweiten Schulhalbjahres ihre Arbeit aufgenommen: Steffi Schlegel ist neue Schulsozialarbeiterin an der Cusanus- Hauptschule Mariahof, Volker Adrian an der Hauptschule Zewen und Klaus-Josef Scharding an der Theodor-Heuss-Hauptschule in Trier-Nord. "Trier hat damit als erste Stadt in Rheinland-Pfalz für alle staatlichen städtischen Hauptschulen und eine Förderschule einen Schulsozialarbeiter", sagt Ralf Frühauf. "Acht Schulsozialarbeiter arbeiten in Vollzeit, vier in Teilzeit", berichtet Palais-Geschäftsführer Reinhold Spitzley. Aus der Initiative des Landes dürften aber keine falschen Schlüsse gezogen werden, dass Trierer Schüler besonders "schlimm" seien, sondern man habe erkannt, dass Schulsozialarbeit sich bewährt. "Es ist wichtig, dass junge Menschen auf ihrem Weg nicht allein gelassen werden, sondern einen vertrauten und engagierten Ansprechpartner an ihrer Seite wissen", betont Malu Dreyer.

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