Zwölf Männer, die wissen, was sie wollen

PETER ADRIAN, Trierer Wohnungs- und Gewerbebau AG: Trier muss sich städtebaulich entwickeln, vor allem die Verkehrs-Infrastruktur muss verbessert werden. Eine sehr wichtige Aufgabe des neuen Oberbürgermeisters ist die Optimierung der Verwaltung.

Er muss sie verschlanken und leistungsfähiger machen sowie die Abläufe straffen. Die Verbesserung der städtischen Finanzen sollte ebenfalls oben auf der Prioritäten-Liste des neuen Verwaltungschefs stehen.STEFAN AHRLING, Wohnungsbau und Treuhand AG (gbt): Der neue OB sollte an der gbt festhalten und den sozialen Gedanken im Blick behalten, bezahlbaren Wohnraum anbieten zu können. Der neue Verwaltungschef sollte an der Schaffung einer stabilen Finanzpolitik mitwirken, die auch Bewegung auf dem Bausektor zulässt. Sehr wichtig wäre es, Stadtteile wie Ehrang und Trier-West, die momentan offenbar nicht im Mittelpunkt stehen, wieder nach vorne zu rücken und zu stärken.RONALD FRANK, Medienfabrik Trier: Die überregionale Vermarktung der Stadt Trier, insbesondere im Kultur- und Geschäftstourismus, muss vorangetrieben werden. Dazu braucht es mehr finanzielle Mittel. Wichtig ist die Verkehrs-Infrastruktur! Zum Beispiel die Anbindung der Bahn, Stichwort Hochgeschwindigkeitsnetz Luxemburg - Deutschland, oder die Entlastung der City vom Berufsverkehr. Ein Masterplan ist notwendig, der die Zukunftsbausteine und Visionen definiert.KLAUS HEMBACH, Universität Trier: Charakter und Atmosphäre der Stadt sind das eigentliche Kapital von Trier. Deren Stärkung ist Basis für die ökonomische, soziale und kulturelle Weiterentwicklung. Es gibt viele Teilpläne und Überlegungen zur Behebung der vielfältigen Verkehrsprobleme der Stadt. Hier wäre eine umfassende Standortbestimmung notwendig. Die unbefriedigende Situation der Jugendlichen ist für alle offenkundig. Hier ist viel Kreativität gefragt, auch neue Wege einzuschlagen.LOTHAR HERMELING, Trierer Basketballer (TBB): Ich hoffe, dass der neue OB eine mindestens genauso große sportliche Begeisterung mitbringt wie Amtsinhaber Helmut Schröer. Dem haben die Sportler sehr, sehr viel zu verdanken. Als alter Trierer werde ich mich freuen, wenn das Südbad endlich saniert ist. Der neue Oberbürgermeister sollte vor allem den Sanierungs- und Instandhaltungsstau bei Schulen und Kindergärten beheben. Da hat Trier noch einen großen Nachholbedarf.OLAF HORNFECK, Stadtwerke Trier: Ich wünsche dem OB viel Erfolg bei der Konsolidierung der städtischen Finanzen und bei der Führung des Konzerns Stadt. Der neue Verwaltungschef wird vermutlich auch Aufsichtsratschef der Stadtwerke Trier. Er sollte uns positiv bei Veränderungsprozessen in der Energiewirtschaft begleiten. Der neue OB sollte Stehvermögen und Durchsetzungskraft bei der Weiterentwicklung der Stadt Trier beweisen.HANS-HERMANN KOCKS, Handwerkskammer Trier: Zu den Prioritäten des neuen OB muss die Schaffung von Gewerbeflächen für die Handwerksbetriebe gehören. Auch die Verbesserung der Straßen-Infrastruktur in Stadt und Umfeld ist eine seiner wichtigsten Aufgaben. Die Qualifikation von Arbeitnehmern und Unternehmern, die bessere Ausstattung der Schulen und die Zusammenarbeit zwischen Uni und Wirtschaft sind enorm wichtig.INGO POPP, Konzertveranstalter, Trier: Der neue OB muss generell die kulturellen Angebote voranbringen, einen großen und breit gefächerten Veranstaltungskalender ermöglichen und dabei auch an die Jugendlichen denken. Die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur ist unumgänglich. Das Konzept der Regionalbahnen ist hier hilfreich. Die Stadtverwaltung muss wesentlich schlanker werden, hier geht es um Bürokratieabbau und Optimierung der Abläufe.PETER PRIES, Arbeitsgemeinschaft Trierer Karneval: Als ganz dringend sehe ich die Sanierung der sanitären Anlagen in vielen Trierer Schulen. Das sind wir unseren Kindern zur Erhaltung ihrer Gesundheit schuldig. Die Bürgerbeteiligung muss besser werden. Mein Wunsch: Jeder Bürger-Vorschlag wird von einer Kommission geprüft. Ich wünsche mir, dass der neue OB das Brauchtum Trierer Karneval mit uns gemeinsam pflegt. Wir werden seine Unterstützung brauchen.ARNE RÖSSEL, Industrie- und Handelskammer Trier: Der neue OB muss sich einsetzen für die West-und Nordumfahrung Triers, für eine bessere Anbindung der Höhenstadtteile und einen weiteren Autobahnanschluss über die Metternichstraße. In Sachen Haushalt müssen das Privatisierungspotenzial städtischer Beteiligungen und die Verschlankung der Verwaltung geprüft werden. Er muss Trierer Unternehmen durch wirtschaftsfreundliche Verwaltungsarbeit unterstützen.GÜNTHER SCHARTZ, Landrat des Kreises Trier-Saarburg: Der neue Trierer Oberbürgermeister sollte mit den Landkreisen zusammen für die Menschen in der Region arbeiten und sich der Abfallentsorgung, der Verkehrssituation in der Region Trier und auch der regionalen Dachmarken annehmen. Er sollte Kinder, Familien und Bildung zu einem seiner Arbeitsschwerpunkte machen. Er sollte im Jahr seiner Wiederwahl zum Spatenstich für den Moselaufstieg einladen können.MARTIN SCHÜMMELFEDER, Exhaus: In Zukunft sollten mehr Projekte für schwer vermittelbare Jugendliche initiiert und gefördert werden. Auffällig ist, wie sehr die Hochkultur in Trier subventioniert ist im Gegensatz zur Jugendkultur. Das sollte der neue OB ändern. Als Letztes fällt mir als Fahrradfahrer noch ein, dass man in Trier einiges verbessern könnte, was das Radwegenetz angeht.

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